Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 18.01.2010 14:57:18 Gelesen: 1171591# 246@  
Es mangelt an Nachwuchs

Badische Zeitung / rsf, Donaueschingen (16.01.10) - Der Großtauschtag der Münzen- und Briefmarkenfreunde zählt zu den Veranstaltungsklassikern in der Donauhalle. So zog er auch am Sonntag viele Sammler von weit her an. Aber Zukunftssorgen sind da: Nur noch sehr wenige Jugendliche lassen sich von diesem Hobby begeistern.

Die Donauhalle war am Sonntag wieder einmal der Nabel der Welt für die Münz- und Briefmarkensammler der weiteren Region. Hunderte von Hobbysammlern kamen zum 49. Großtauschtag, um Lücken in ihren Kollektionen zu schließen oder um das ultimative Schnäppchen zu suchen. Veranstaltet wird der Großtauschtag vom Verein der Münzen- und Briefmarkenfreunde Donaueschingen/Blumberg.

Als Organisator fungierte Erich Neubauer aus Wolterdingen. Er war froh, dass trotz des Winterwetters bis auf wenige Ausnahmen zahlreiche Händler und Sammler erschienen waren. Als Hauptproblem seiner Zunft nannte er allerdings den fehlenden Nachwuchs. "Der Anteil der jugendlichen Besucher bei diesem Tauschtag liegt unter drei Prozent", schätzte Neubauer. Seit Jahren gebe es in seinem Verein keine Jugendgruppe mehr. Es sei schwer, die Jungen zu motivieren, nicht zuletzt deshalb, weil dem Briefmarkensammeln "der Mief des stillen Kämmerleins" anhafte. In Wirklichkeit sei Münz- und Briefmarkensammeln aber ein höchst kommunikatives Hobby, wie der Großtauschtag ja schon beweise. Die Philatelisten seien mit dem Nachwuchs aber noch besser dran als die Numismatiker. Beim Sammeln von Münzen sei die Einstiegsbarriere wesentlich höher.

Als kostenlosen Service des Landesverbands südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine (LSW) konnten Sammler ihre philatelistischen Kostbarkeiten bei einem mobilen Beratungsdienst auf Echtheit prüfen lassen. So konnte Verbandsprüfer Detlef Pfeiffer aus Gäufelden am Sonntag gleich mehrfach Fälschungen nachweisen. Nach eingehender Prüfung der Echtheitsmerkmale stellte er etwa fest, dass es sich bei der ihm vorgelegten Zulassungsmarke eines Sammlers nicht um ein Original aus dem Jahr 1943, sondern nur um einen Neudruck handelte.

Bereits zum zweiten Mal gehörte die komplette Bühne der Donauhalle den Freunden von altem Spielzeug. Und diese Spielzeugbörse war von sieben auf zehn Anbieter vergrößert. Hinter sämtlichen Tischen standen ausschließlich private Hobbysammler, wie zum Beispiel Ursel und Hanspeter Miggler aus Donaueschingen. Als "alter Hobby-Eisenbähnler" hat Hanspeter Miggler vor allem alte HO-Modelle der Firma Märklin und Gebäude der Firma Faller anzubieten. Seine Frau verkauft und repariert hauptsächlich Puppen, wie zum Beispiel Celluloid-Figuren aus den 50er-Jahren.

Das Ehepaar besucht etwa drei- bis viermal pro Jahr solche Spielzeugbörsen. "Nicht aus kommerziellen Motiven, sondern in erster Linie wegen der netten Kontakte und Gespräche", wie Ursel Miggler lachend zugibt und ergänzt: "Wenn die Verkaufserlöse für ein Abendessen reichen, sind wir schon zufrieden."



Hunderte privater Sammler aus nah und fern kamen in die Donauhalle, um in den Auslagen der Briefmarken- und Münzhändler zu stöbern und vielleicht ein Schnäppchen zu machen. (Foto: Schäfer)

(Quelle: http://www.badische-zeitung.de/donaueschingen/es-mangelt-an-nachwuchs--25397284.html)
 
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