Thema: Auktionsvorschau - aus den Auktionsangeboten
drmoeller_neuss Am: 17.08.2020 11:12:29 Gelesen: 58859# 48@  
@ Richard [#47]

"Österreich" ist nur ein kleiner Teil der kommenden Auktion des Mülheimer Auktionshauses Rauhut. Der Paketbote hat mir letzte Woche 5 Kataloge zur Jubiläumsauktion im Ruhrgebiet gebracht.

Rauhut ist ein Schwergewicht - auch in philatelistischer Hinsicht. Das Angebot richtet sich an alle Sammler, viele schöne Einzellose sind im zweistelligen Euro-Bereich auch für den "kleinen Mann" erschwinglich. Die Abteilung "Nachlässe und Gebotslose" richtet sich an den professionellen Handel und fortgeschrittene Sammler, insgesamt lassen 50 Münzlose, 300 Großposten und Nachlässe sowie ein paar Briefposten interessante Bietergefechte erwarten. Die Schätzpreise reichen hier von 12.500 EUR bis hin zu moderaten 100 EUR. Allein für diesen Teil rechnet Rauhut mit einem Umsatz von mehreren Millionen Euro.

Das Sammelgebiet "Mecklenburg-Schwerin" umfasst nur acht Katalog-Hauptnummern und gehört zu den "kleinen" altdeutschen Sammelgebieten. Rauhut löst die Sammlung von Oliver Grimm auf, der an der Arbeitsgemeinschaft Mecklenburg-Vorpommern wesentlichen Anteil hatte. Dieser Teil umfasst etwa 400 Lose, im Anhang noch etwa hundert Lose aus dem klassischen Finnland. Die Aufteilung ist "sammlerfreundlich", anstatt wenige Großlose auszurufen, setzt Rauhut lieber auf viele kleine Einzellose.

Der nächste Band umfasst Feld- und Inselpost. Insbesondere die Mischfrankaturen der Rhodos-Weihnachtsmarke mit "Inselpost"-Ausgaben sind bemerkenswert. Jedes Los ist eine Erwähnung wert, so wird ein Päckchenausschnitt aus Leinen mit einer seltenen Mehrfachfrankatur der Tunis-Päckchenmarke angeboten. Solche Stücke sind nicht nur aus philatelistischer Sicht interessant, sondern schreiben auch Zeitgeschichte. Im zweiten Teil geht es um moderne Frankaturen mit Bogenecken auf Belegen. Unscheinbare Massenware wird in Form von Eckrandstücken und Bogenteilen zu gesuchten Raritäten. Trotzdem sind viele Stücke für fast jeden Geldbeutel erschwinglich.



Los 8322

"Ausgewählte Einzelstücke" ist der Titel eines weiteren Einzelkataloges. Der Schwerpunkt liegt in der deutschen Klassik, von ganzen Bögen bis hin zu schönen Einzelstücken reicht das Spektrum. Irgendwann vor etwa 150 Jahren wurde ein Herr Bekusch des "Wildpinkelns" bezichtigt. Wahrscheinlich ahnte er damals nicht, dass er mit diesem Vergehen einen der schönsten Preussenbriefe mit einem Paar und einem Viererstreifen der 1/2 Silbergroschen-Marke geschaffen hatte.



Los 9275

Harald Rauhut zeigt eindrucksvoll, dass auch in der Corona-Krise philatelistische Höhepunkte möglich sind, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Besucher für Besichtigung und die Auktion selbst müssen sich vorher anmelden. Dazu hat Rauhut die Auktion auf drei Tage verteilt und in 17 etwa einstündige Sitzungen nach Sammelgebieten aufgeteilt. Ein Wermutstropfen: Getränke gibt es nur in Flaschen, Verpflegung muss man dieses Mal selbst mitbringen.

Es ist kein Geheimnis in der Branche, dass sich Harald Rauhut nicht mit modernen Internet-Live-Formaten anfreunden kann, dafür können Bieter an allen Auktionen telefonisch teilnehmen.

Ich kann diese Veranstaltung allen Philatelisten ans Herz legen, und das Ruhrgebiet ist sicher einen Besuch wert.

Die Kontaktdaten finden sich in Richards vorherigen Beitrag, ich wiederhole sie daher hier nicht.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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