Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 23.01.2010 14:51:00 Gelesen: 1171700# 250@  
Günter Kretzschmar heute mit Bundespräsident in Hildesheim - Diepholzer regte die Sondermarke an

Von Reinhold Dufner

Kreiszeitung.de, Diepholz (15.01.10) Große Ehre (und Dank) für Günter Kretzschmar: Der seit 1990 in Diepholz lebende Diplom-Ingenieur, der sich um den Diepholzer Briefmarkensammler- und Münztauschzirkel große Verdienste erworben hat, sitzt in Reihe eins - quasi neben Bundespräsident Dr. Horst Köhler, der EKD-Ratsvorsitzenden und Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann sowie weiteren Hochkarätern aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens - wenn heute die Kirche St. Michaelis in Hildesheim 1000. Geburtstag feiert.

Und auch das hat etwas mit der Philatelie, also dem Sammeln von Briefmarken, zu tun. Dem gebürtigen Hildesheimer ist es maßgeblich zu verdanken, dass die Deutsche Post anlässlich des Kirchen-Jubiläums eine Sonderbriefmarke herausgegeben hat.

Die Geschichte beginn im Stadtarchiv im Rathaus. Dort machte sich Günter Kretzschmar in den Jahren 2004/2005 auf die Suche nach einem Motiv für einen Sonderstempel zum 40-jährigen Bestehens des Briefmarkensammler- und Münztauschzirkels Diepholz. Mit Hilfe des stets hilfsbereiten Stadtarchivars Falk Liebezeit wurde Kretzschmar fündig. Die zuständigen Gremien gaben schließlich ihren Segen. Der „Bohlenweg“ sollte es sein. Und über den führte der Weg nach Hildesheim.

Günter Kretzschmar: „Ein persönliches Ereignis ergab sich im Archiv bei der Durchsicht des Diepholzer Kreisblatts, Jahrgang 1963. Hier wurde unter anderem über die Weihe der St. Michaeliskirche in Diepholz durch den Landessuperintendenten Degener, Osnabrück, berichtet. Nach Namen und Bild glaubte ich, im Landessuperintendenten einen der beiden Pastoren, die 1944 an der St. Michaeliskirche in Hildesheim tätig waren, wieder zu erkennen. Es bestätigte sich, dass Kurt Degener ab 1936 als Pastor an der Kirche eine Pfarrstelle inne hatte.“

Nun lebte die Erinnerung bei Kretzschmar auf. Er war 1930 in der Gottesburg „St. Michaelis“ getauft und 1944 als Angehöriger des letzten Jahrgangs vor der Kriegszerstörung der Kirche am 22. März 1945 konfirmiert worden. In der wieder aufgebauten Kirche nahm Kretzschmar 1994 an den Feiern zur goldenen, 2004 zur diamantenen und im vergangenen Jahr zur eisernen Konfirmation teil. Hier, im Südwestturm der Kirche, berichtet Kretzschmar weiter, trägt ein Grundstein die Jahreszahl 1010. Eine Gedenktafel erinnert an B.R. Armour, einen Juden, der nach dem Zweiten Weltkrieg durch seine Spenden den Wiederaufbau entscheidend unterstützt hat. Daher sei, so Kretzschmar, 2010 für die St. Michaelskirche ein Jubiläumsjahr. Als aktiver Philatelist habe er bereits zahlreiche Entwürfe für Sonderstempel zu Jubiläen gefertigt. Nun entschloss er sich, zum Kirchenjubiläum in seiner Geburtsstadt die Herausgabe einer Briefmarke zu beantragen.

Am 19. Juni 2005 schreibt Kretzschmar dem Bundesministerium der Finanzen, Referat Postwertzeichen, in Berlin einen Brief: „Sehr geehrte Damen und Herren, im Jahr 2010 findet in Hildesheim ein großes, dreifaches Jubiläum statt: 1000 Jahre St. Michaeliskirche, 50 Jahre Neuweihe nach dem Wiederaufbau, 25 Jahre UNESCO-Welterbe-Stätte. Zu diesem würdigen Anlass stelle ich den Antrag, ein Sonderpostwertzeichen herauszugeben. Es ist mein Herzenswunsch, dass diesem Antrag entsprochen wird... Außerdem fühle ich mich dieser einmalig schönen Kirche sehr verbunden.“ Eine der Anlagen in dem Brief: Eine Pressenotiz mit Bild aus dem Diepholzer Kreisblatt.

Eingang und Aufnahme in die Planungs-Unterlagen des Sonder-Postwertzeichen-Programms 2010 werden am 5. Juli 2005 vom Ministerium bestätigt. „Jedes Jahr gehen hunderte Vorschläge ein. Der Programmbeirat hat jedoch für seine Empfehlung nur einen begrenzten Spielraum, da lediglich rund 50 Sondermarken im Jahr herausgegeben werden“, heißt es in dem Schreiben aus der Wilhelmstraße in Berlin.

Kretzschmars Vorschlag wird unter anderem vom Vorsitzenden des Hildesheimer Briefmarkensammler-Vereins von 1913, Dirk Vorwerck, dem Vorsitzenden des Verbandes Niedersächsischer Philatelistenvereine, Gerhard Hilbig, und dem Präsidenten des Bundes Deutscher Philatelisten, Dieter Hartig, unterstützt.

Am 20. Februar 2009 bekommt Kretzschmar erneut Post: „Es freut mich, Ihnen mitteilen zu dürfen, dass sich der Programmbeirat beim Bundesministerium der Finanzen in seiner letzten Sitzung für die Realisierung Ihrer Anregung ausgesprochen hat. Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat dem Votum des Beirats zugestimmt.“



Günter Kretzschmar war der Ideengeber für eine neue Sonderbriefmarke, die die Hildesheimer Kirche St. Michael, auch Michaeliskirche genannt, zeigt.

(Quelle: http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/landkreis-diepholz/diepholz/diepholzer-regte-sondermarke-591608.html)
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/491
https://www.philaseiten.de/beitrag/24243