Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 09.09.2020 20:09:21 Gelesen: 553713# 1957@  
@ Gernesammler [#1956]

Hallo Rainer,

da hast du ein gutes Stück an Land gezogen. Zu deiner Beschreibung darf ich korrigieren bzw. ergänzen:

Das Muster aus Nürnberg war sicher inliegend, weil Isler und Bruggießer Strohwaren produzierten und Strohwaren außerhalb des Briefes schnell ruiniert worden wären. Es ging also um eine Zollinhalgserklärung.

Nur im 1. Semester 1843 wurden bei den Hauptbriefpostexpeditionen am Sitz der Oberpostämter (OPÄ) versuchsweise die Stempel "Morgens" und "Abends" eingesetzt, weil diese großen Ämter oft mehrere Postabgänge am Tag hatten und man damit dokumnetieren wollte, ob der Brief Vormittags, oder erst Abends abgegangen war.

Bayern hielt ihn für einfach, daher 12 Kreuzer Porto bis Lindau. Lindau selbst durfte (und konnte) nicht die Schweizer Taxen notieren - die 1. Taxe ist die von Zürich und dort war der Transitbrief als einer im 2. Gewicht angesehen worden (über 1/2 bis 1 Loth), daher 6 + 3 = 9 Kr. Transit für das Postgebiet Zürich und im Aargau kamen dann weitere 6 Kreuzer dazu (über 1/2 bis 1 Loth, also 4 + 2 = 6 Kreuzer).

Die Summe dieser 3 Porti betrug nun 27 Kreuzer, aber der Aargau gab keine Briefe mit ungeraden Kreuzerporti ab, daher wurde stets auf die nächste gerade Zahl aufgerundet, jetzt also 28 Kreuzer. Ein Bestellgeld/Botenlohn gab es dort nicht.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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