Thema: Altdeutschland Sachsen: Die Streichung entfallener Farben im Michel Katalog
Altsax Am: 14.09.2020 17:15:04 Gelesen: 12244# 55@  
"Nein, die Philatelie ist eine (lebende) Wissenschaft, eher anderes herum wird hier ein Schuh draus, nämlich, dass wir belastungssichere farbchemische Belege benötigen, um bisher alt-katalogisierte Farbvarianten und Nuancen auch weiterhin in unseren fachlich qualifizierten Veröffentlichungen so stehen zu lassen."

Einverstanden - wenn, und nur dann, dieser Anspruch an ausnahmslos alle katalogisierten Farbvarianten gestellt wird.

Um bei Sachsens Mi 19 zu bleiben:

Mit der von der Postverwaltung bestellten Farbe Lila (oder auch Violett, das wurde und wird oft fälschlicherweise synonym verwandt) sind lediglich die Katalogfarben 19b und 19ba einigermaßsen in Einklang zu bringen.

Die Marken wären folglich so zu einzuteilen:

Farbgruppe a: Violett, der Bestellung entsprechend
Farbgruppe b: mehr oder weniger stark verfärbt, in wenigen Fällen Reste von Violett

Die weit überwiegende Zahl der Marken würde unter "b" fallen und damit von vielen Sammlern als "nicht sammelwürdig" betrachtet.

Bei anderen Marken, vor allem solchen mit den ausbleichungsgefährdeten Papierfarben, dürfte ein Prüfer mit Sorge vor Schadensersatzforderungen gar kein positives Urteil auf "unbeeinflußten Originalfarbton" abgeben.

Es gibt Sammler, die es ablehnen, nach Farben zu differenzieren, weil ihnen die Manipulationsmöglichkeiten zu groß und die Erkennungsverfahren zu unsicher sind. Das ist selbstverständlich zu akzeptieren und keineswegs abzuwerten.

Mir geht es auch keineswegs darum, für das Sammeln nach Farben zu werben oder die damit verbundenen Probleme klein zu reden. Solange aber Kataloge Farben aufführen, sollte das nach einheitlichen und nachvollziehbaren Regeln geschehen.

Wie auch die Diskussion hier gezeigt hat, werden gerne Fakten mit Meinungen vermischt, weil sich nur so die uneinheitliche Handhabung von Katalogherausgebern und Prüfern "erklären" läßt.
 
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