Thema: Philatelie in der Presse - Auktionen (Sammelbeitrag)
Richard Am: 10.02.2010 20:27:32 Gelesen: 130239# 58@  
Roland Meiners zu Gast in Viersen

Grenzlandnachrichten.de, Viersen (04.02.10) - Wenn Roland Meiners über Briefmarken plaudert, ist das eine andere Welt. Da spricht dann der Fachmann, für den schon sehr früh Briefmarken gleichzeitig der Wegweiser in den Beruf waren.

Wenn einer von Briefmarken etwas versteht, dann ist es der gebürtige Viersener Roland Meiners (42), der seit vielen Jahren in Köln lebt und am vergangenen Sonntag zu einem Besuch in der alten Heimat, auf Einladung des Vereins für Heimatpflege Viersen, im Ernst-Klusensaal der Festhalle zu Gast war, um als Geschäftsführer des ältesten deutschen Briefmarkenauktionshaus „Dr. Wilhelm Derichs GmbH” über die kleinen Gezackten ebenso zu plaudern, wie über seine Sammlung von „Viersener Briefen” bis zum 19. Jahrhundert.

Ein lebendes Lexikon in Sachen Briefmarken

Die VN unterhielten sich mit dem 42-Jährigen, der ein „lebendes Lexikon” in Sachen Briefmarken ist. Meiners wusste schon sehr früh, was er werden wollte. Er hat 1987 am Humanistischen Gymnasium in Viersen Abitur gemacht. Schon ein Jahr später hat er das Auktionshaus in Köln gekauft. Das war im Herbst 1988. Im Alter von 21 Jahren, bezogen auf das Berufsalter, hat Meiners bereits seine erste Auktion in der Domstadt durchgeführt. Inzwischen hat er auch eine Firma in Berlin ins Leben gerufen.

Doch der Blick geht zunächst zurück nach Viersen. „Es war eine wohlbehütete Kindheit”, ließ er wissen: „Ich hatte noch zwei Geschwister, und wir haben in der Innenstadt gelebt.” Tischtennis hat er damals beim ASV Süchteln „gelebt“, bei den Briefmarkenfreunden in Dülken wurde er zum Briefmarkensammler. Sein Vater war Schatz­meister beim 1. FC Viersen. So entstanden auch dorthin Berührungspunkte. Auch heute blickt er noch am Sonntag ins Internet und schaut am Sonntagabend, wie die Rot-Weißen vom Hohen Busch gespielt haben. „Leider klassenmäßig tiefer als früher“, seufzte er. Sein weiterer Blick geht nach vorn in die Zeit seiner erfolgreichen beruflichen Tätigkeit in den letzten zwei Jahrzehnten. Rund 50 Auktionen hat er bisher durchgeführt, vier davon in Berlin und der Rest in Köln. Offenbar haben die Briefmarkenauktionen die wirtschaftlich schwierigen Zeiten gut überstanden, denn Meiners berichtet von nach wie vor „gut besuchten Auktionen.” Im vergangenen Jahr gelang ihm ein großer Wurf. Er hat die rote Mauritius für 265.000 Euro versteigert. Die Marke blieb in Deutschland.

Seine Sammlung von Viersener Briefen ist beachtlich. Rund 1.000 Stück besitzt er und hat sich auch aus diesem Grund „interessant für den von Albert Pauly geführten Verein für Heimatpflege gemacht.” In der Jugend habe er mit der Sammlung bereits angefangen, so Meiners weiter. Der älteste Brief aus der napoleonischen Besatzungszeit datiert um das Jahr 1790. Teilweise hat er die Briefe privat angeboten bekommen, teilweise aber auch auf Auktionen erworben. Mit Nachdruck betont der „Vierscher Jong”, dass seine Briefe aus allen vier Viersener Stadtteilen kommen und somit Süchtelner, Boisheimer, Dülkener und Viersener Briefe. Inzwischen steht auch fest, dass er im Frühjahr 2011 darüber ein Buch herausgeben wird. Sie bleiben somit auch der Nachwelt erhalten. Auch der Verein für Heimatpflege plant Teile der Sammlung in Zukunft in seiner Schriftenreihe zu publizieren.

In Deutschland gibt es derzeit noch rund 150 Briefmarkenauktionshäuser. Meiners spricht von einem hart umkämpften Markt. Sein Haus gehört dabei zu den größten Häusern in Deutschland mit einem Umsatz von fünf Millionen Euro im Jahr 2008. Er hat fünf feste und fünf freie Mitarbeiter.

(Quelle: http://www.grenzlandnachrichten.de/index.php?id=43&tx_ttnews[tt_news]=5331&tx_ttnews[backPid]=59&cHash=4b2e407a6e )

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Roland Meiners ist Inhaber des Auktionshauses Dr. Derichs, Köln
 
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