Thema: Schweiz: Gebühr bezahlt Marken - PP = Port Payé
DL8AAM Am: 30.10.2020 16:56:56 Gelesen: 12394# 16@  
@ Ichschonwieder [#15]

Vorschrift ist Vorschrift - Stempel muss sein - hat sich der Mitarbeiter der DP AG gedacht und die Marke aus der Schweiz zumindest mit dem Stempel "Deutsche Post AG Nachträglich entwertet" versehen.

Ganz so falsch lag der deutsche Postler mit seiner Einschätzung ja auch nicht. Diese spanischen SWISS POST Marken besitzen ja eine zweifache "Aufgabe". In Spanien werden diese (hauptsächlich) an Touristen verkauft, die diese dann im Nachgang "irgendwann einmal" für die Frankatur ihrer Urlaubsgrüße verwenden können (Einwurf nur in Spanien und nur in spezielle Briefkästen der Schweizer Post), d.h.

a) es sind vollwertige Postwertzeichen eines privaten Postdienstleisters, hier der "Schweizer Post International, Niederlassung Spanien". Hier könnte/sollte man auch eine entsprechende Entwertung erwarten können, was aber nicht passiert (die schweizer Post geht einfach davon aus, dass diese optisch postfrischen Marken einfach nicht wieder nach Spanien gelangen und auch nicht erneut verwendet werden, also spart man sich [wohl zurecht] eine Entwertung) und

b) da diese Postkarten ja irgendwie zugestellt werden müssen, d.h. von der schweizer Post in den UPU-Kreislauf eingeschleust werden müssen, müssen diese Sendungen ja eine entsprechende schweizer Frankatur tragen und diese Aufgabe wird dadurch erfüllt, dass diese Marken die textliche "Entgeltbezahlt"-Angabe (PP : Postage Paid) selbst in sich tragen. So spart sich die schweizer Post den Arbeitsgang der Frankatur-Anbringung. Bei vielen anderen Privatposten, die im Ausland bzw. in den Urlaubsgebieten aktiv sind und dort Wertzeichen verkaufen, werden diese Wertzeichen mit entsprechenden Entgeltbezahlt-Kennzeichnungen der nationalen UPU-Post überstempelt oder überklebt, über die die Karten dann ins UPU-Netz abgeleitet werden.

Das heisst, das sind in Spanien echte (Privat-) Postwertzeichen und in der Schweiz dann nur noch einfache Entgeltbezahlt-Labels, die üblicherweise nicht entwertet werden.

Die Herkunft Spanien erkennt man gut an der für (Remailing-) Sendungen zusätzlich (nötigen) angebrachten Rücksendeadresse im Land der UPU-Einschleusung "CH-8010 Zürich SPI MAD" (d.h. eventuelle Rücksendungen gehen nicht ins echte Absenderland, sondern ins Land der UPU-Einschleusung), der Zusatz SPI steht für SWISS POST INTERNATIONAL (die "Auslandstochter" der Schweizer Post) und MAD für die SPI-Niederlassung Madrid. Sendungen die von Spanien aus ins Ausland gehen, dürften auf jeden Fall erst in die Schweiz transportiert werden, nur Karten, die in Spanien bleiben, könnten (...) über die Niederlassung in Madrid, die ab dem 01.01.2021 auch ganz UPU-offiziell ETOE (exterritoriales Postaustauschamt) im Namen trägt, direkt mit der spanischen Post ausgetauscht werden.

Auszug aus der UPU-Liste (Stand 08.10.2020) der registrierten IMPCs (International Mail Processing Centre), die zum internationalen Postaustausch berechtigten Stellen:

Code Name (short) Organisation IMPC Name (long) OP Party Valid from Valid to
ESMADI MADRID Swiss Post MADRID CHA J1CCHA 20030901 20201231
ESMADZ MAD ETOE CHA Swiss Post MADRID Z ETOE CHA CHA J1CCHA 20210101
 

Beste Grüße
Thomas
 

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