Thema: Preisverfall bei Briefmarken ?
Schredder56 Am: 04.12.2020 00:27:14 Gelesen: 20817# 57@  
Guten Abend,

auch ich erlaube mir,zu dem hier diskutierten Thema meinen "Senf" wie folgt beizusteuern:

Als eine der Hauptursachen für den beklagten Preisverfall bei Briefmarken, würde ich neben der Ausgabenpolitik der Deutschen Post,das tadelnswerte Sammelverhalten vieler "Philatelisten" in der Vergangenheit, als auch in der heutigen Zeit ausmachen, die einerseits - man kann es nicht anders nennen - in einer gewissen Gier begründet liegt. Da wurden Neuausgaben zig-mal, ohne Sinn und Verstand gekauft, um sie anschließend zu horten. Desweiteren wird jeder erdenkliche Mist gekauft, der einem in bunten Prospekten mit Erfolg schmackhaft gemacht wurde. Ich selbst hatte von einem alten Sammler, Bundespost, 1960er Jahre, postfrisch, geschenkt bekommen. Darin enthalten z.B. "Köpfe" in 4 er- Zusammendrucken x 8, desgleichen die Wohlfahrtsätze etc.. Ich könnte damit das WC tapezieren !

Dabei kann ich mich noch erinnern, wie dessen Ehefrau ihm vorwarf, soviel Geld für die Marken, anstatt für eine Rentenversicherung, auszugeben. Das ist der eine Aspekt.

Der andere Aspekt, ist der oftmals immer noch mangelhafte Sinn für Qualität. Da wird jeder Schrott im Glauben an eine Wertsteigerung aufgehoben, anstatt den "Markendreck" (Rittmeier) konsequent zu vernichten. Ich hatte einen Arbeitskollegen, der die Neuheiten aus Weiden bezog und zur Winterzeit (Wann sonst?) ins Album einzusortieren pflegte. Da ich seinerzeit die Neuheiten ebenfalls aus der Oberpfalz, für meinen ausländischen Tauschfreund bezog, wußte ich, daß in beinahe jeder Quartalssendung schlecht gerissene Marken waren, die ich konsequent reklamierte, wenn es sein mußte, auch zweimal. Der liebe Kollege und Sammlerfreund, störte sich nicht an dieser Tatsache.

Nun, ich bin der Meinung, auch das sich-Trennen von Minderwertigem, sollte zu unserer Sammelleidenschaft gehören. Nur Qualität ist Trumpf ! Wenn ein J e d e r sich an diesen einfachen Grundsatz hielte, so wäre schon einiges gewonnen. Alles klar?

Und noch eines: Sind es die Marken der Deutschen Post wert, gehortet zu werden, bei deren Anblick so manch ein kleines Kind mit Weinen anfangen würde und die man bei Postsendungen ins Ausland am liebsten mit der Vorderseite auf den Umschlag kleben müßte, um sich für deren abartige Ästhetik nicht zu schämen ?

Eine schöne Zeit wünscht

Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
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