Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
Stefan Am: 20.12.2020 20:53:38 Gelesen: 355941# 1251@  
@ bernhard [#1250]

Eine einfache Umstellvorrichtung ermöglicht es, den Abstand des Stempelabdruckes vom oberen und rechten seitlichen Sendungsrande nach Bedarf zu verschieben.

Dieser Fakt sei unbestritten, hilft allerdings lediglich bedingt weiter, da dadurch nicht deutlich wird, um welche Anzahl in Millimeter die Walze einer Standard nach unten (Richtung Belegmitte) verschoben werden kann.

Als Vergleich (Beispiel): bei den Bandstempelmaschinen von Sylbe als damaliges Konkurrenzprodukt sind es gemäß eines Berichtes von 1912 immerhin 8 mm nach unten [1], auch wenn dies gemäß der Abbildung 105 in [1] nicht in diesem Fall ausreichen würde, um die noch tiefer klebenden Marken auf dem im Beitrag [#1248] bzw. [#1249] gezeigten Beleg zu treffen.

@ filunski [#1249]

Rot markiert sieht man am linken Rand die Wellen des Entwerters vom nächsten Abschlag. Das ist typisch für Maschinenstempel wo bei entsprechend großen (breiten) oder überlappenden Belegen der nächste Abschlag noch seine Spuren hinterlässt. Für mich eigentlich ein sicherer Hinweis für einen Maschinenabdruck und kein Handroller oder was selbst konstruiertes.

Der Wellenansatz auf der linken Briefumschlagseite war mir auch aufgefallen. Mich irritierte allerdings etwas, dass das Format des Briefumschlags etwas zu lang gewesen sein soll. Die Formatgröße selbst ist nicht ungewöhnlich. Der Ansatz der Wellen links würde ich auch eher als ein Indiz für einen Maschinenstempel betrachten.

@ filunski [#1249]
@ bernhard [#1250]

Danke für eure Bemühungen. :-) Vielleicht hat Tuffi eine weitere Idee/Indiz.

Gruß
Pete

[1] Infla-Berlin Band 61; Kohlhaas / Riese: "Die Bandstempelmaschinen von KRAG und SYLBE" (Seite 115)
 
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