Thema: Tschechoslowakei Luftpost 1919 bis 1938
Detlev0405 Am: 27.12.2020 09:40:28 Gelesen: 126886# 231@  
Post nach Deutschland aus der Tschechoslowakei ist eigentlich sehr viel vertreten. Besonders Destinationen zu großen Flughäfen gibt es reichlich, weswegen so manche Preisvorstellung auf verschiedenen Plattformen einem ernsthaften Sammler nur ein Schmunzeln hervorrufen. Spannender wird es bei Destinationen nach Deutschland, die abseits der großen Routen liegen, wie unser heutiger Brief.



Am 07.08.1934 wurde der Brief in Rosenthal I aufgegeben. Zu dieser Zeit gehörte der Ort zum Gerichtsbezirk Reichenberg, heute ist das ein Stadtteil von Reichenberg / Liberec. Per Einschreiben wurde der Brief auf dem Landweg nach Prag zum Flughafen gesandt, was der vorderseitige Empfangsstempel um 7 Uhr bestätigt. Danach erfolgte die Abfertigung zum Flug – siehe rückseitiger Stempel um 9 Uhr. Um 11.25 Uhr ging der Brief auf Reisen nach Halle/Leipzig mit der CSL, wo er um 13.00 Uhr ankam. Hier wurde er umgeladen auf eine regionale Verbindung der DLH nach Erfurt. Abflug 16.45 Uhr – Ankunft 17.25 Uhr. [1] Bestätigt wurde die Ankunft in Erfurt mit dem Stempel Mi.Nr. F 32)03. Auf dem Landweg ist der Brief dann nach Mühlhausen befördert worden, was auch der Ankunftsstempel um 23 – 24 Uhr bestätigt.

Das Porto könnte mit 5,50 Kc stimmen – 2,50 Kc für den Brief und 3 Kc für bis zu 60g Luftpost ab dem 05.06.1930. Dabei wurde aber übersehen, das in der Periode bis zum 28.02.1937 für Deutschland ein Sondertarif von 2 Kc für einen Brief galt.

Es ist davon auszugehen, das es ein Doppelbrief war (40 g). Luftpost also 2 Kc, normaler Brief 2 Kc und Zuschlag für den Doppelbrief noch einmal 1.20 Kc. Gesamtes Porto also 5,20 Kc und somit um 30 Heller über frankiert.

Gruß
Detlev

[1] http://www.timetableimages.com/ttimages/cls/cls3405/cls345-4.jpg
 
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