Thema: Postlagergebühren
volkimal Am: 06.02.2021 16:39:23 Gelesen: 3484# 1@  
Hallo zusammen,

ich beschäftige mich inzwischen seit 58 Jahren mit der Philatelie. Von den Gebühren für postlagernde Sendungen habe ich erst relativ spät gehört. Ich lernte sie durch die Rundsendungen bei uns im Verein kennen. Dort waren mehrmals Hefte mit Briefen von bzw. an Herrn Joseph Topp in Essen. Er scheint sich ausführlich mit den Postlagergebühren beschäftigt zu haben. Zum Glück hatte der Einlieferer immer umfangreiche Beschreibungen beigefügt. Dort las ich das erste Mal von den Postlager-Gebühren. Hier ein Beispiel eines Briefes an Herrn Topp:



Der Brief aus Bangkok ging an seine Essener Adresse. Von dort wurde der Brief postlagernd nach Seefeld in Tirol weitergeschickt. Herr Topp hat vermutlich dort Urlaub gemacht, oder er war beruflich unterwegs. Er muss den Brief auf jeden Fall dort abgeholt haben. Die Gebühr für postlagernde Sendungen in Österreich betrug vom 1.1.1967 an 50 Groschen. Diese Gebühr wurde in Seefeld in Form von zwei Portomarken aufgeklebt und musste bezahlt werden, als Herr Topp seinen Brief abgeholt hat.

Das Stempeldatum im Stempel aus Bangkok ist nach dem thailändischen Kalender. Er ist vom 26.11.2517 BE - 543 = 26.11.1974 AD. Der Stempel aus Seefeld wurde erst am 15.04.1975 abgeschlagen. Aufgrund des großen Zeitunterschieds vermute ich, dass die Portomarken erst aufgeklebt wurden, als der Brief abgeholt wurde.

Es gab auch in eine Reihe weiterer Länder die Postlagergebühr. Allerdings habe ich keine Ahnung, in welchen Ländern sie alles vorkam. Ich hoffe, dass ihr hier Belege aus verschiedenen Ländern vorstellt. Der nächste Brief den ich zeigen werde kommt aus Portugal.

Viele Grüße
Volkmar
 
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