Thema: Philatelie: Sind Sie Sammler oder Philatelist ?
Henry Am: 17.03.2010 08:07:02 Gelesen: 65888# 60@  
@ funnystamp [#59]

Hallo Hermann,

aus Deinem Beitrag wird das Dilemma des Philatelie-Verständnisses deutlich, das auch aus den Beiträgen von Günther und Lars spricht.

Jeder kann sammeln, wie er es für sich als richtig erachtet, da sind wir uns alle einig. Und es ist müßig, auf andere "herabzusehen", nur weil sie ein eigenes Feld in ihrer eigenen Art beackern. Auch da gibt es keine Meinungsunterschiede.

Warum aber wird nun der engagiertere Sammler, der sich um erweitertes Wissen bemüht, als "Lobbyist" beschimpft, der andere "über den Tisch zieht"? Es ist nun mal so, dass derjenige mit mehr Kenntnissen auch den größeren Nutzen aus seiner Tätigkeit ziehen kann und wird. Und wenn sich ein "niedrigerer Sammler" auf seiner niedrigeren Stufe halten will (und ich betone nochmals: Das steht jedem frei ohne Gesichtsverlust), dann darf er sich allerdings nicht beklagen, wenn ihm etwas "abgehandelt" wird, dem er ja offensichtlich nicht diesen Wert beimisst.

Dass höheres Wissen die Sammeltätigkeit verändert, ist doch auch normal. Sonst hätte der Wissenserwerb keinen Sinn. Ich finde es nicht fair, auf unterer Ebene einen "Status-Schutz" zu wünschen, gleichzeitig aber die "oberen" Sammlern in ihrer Sammelfreiheit durch Einschub in eine Exoten- oder Lobbyisten-Schublade eingrenzen zu wollen.

Das alles beziehe ich jetzt auf die hobbymäßige Sammelausrichtung.

Sobald der Kommerz mitspielt, ist es wieder eine ganz andere Sache. Hier steht es jedem frei, den Markt auszuloten. Und da ist halt nun auch mal jeder selbst gefordert, seine Interessen für sich selbst abzugrenzen. Wer nicht die Kraft hat, seiner Gier zu widerstehen, sitzt hier zugegebenermaßen am kurzen Hebel.

Bitte nicht alle Wörter ganz wortgetreu sondern lieber sinngemäß auslegen.
meint
Henry
 
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