@ 22028 [#2]

Moin,

Die bräuchten ja nur den Großversendern etwas höhere Kosten berechnen. Diese werden aber mehr Marktmacht haben als der Ottonormalversender.

Was der Amazonas betreibt ist doch reine Rosinenpickerei:

In dicht besiedelten Gebieten, in denen er in kurzer Zeit und mit genauso kurzen Wegen sehr viele Sendungen zustellen kann, liefert er selber. In den übrigen Gebieten bedient er sich unter Anderem der DHL - nicht ohne für deren Leistungen hohe Rabatte auszuhandeln.

Wer hatte eigentlich die(se) Liberalisierung um Postbetrieb gefordert?

Unterstützung für ein höheres Porto kommt derweil aus der Bundesregierung, wie Der Spiegel [1] und Die Zeit [2] berichten. Allerdings gibt es auch Kritik an dem geplanten neuen Postgesetz. Die Balance zwischen profitablen Global Player und Daseinsvorsorge wird sich nur mit fein austarierten Regeln halten lassen. Die Doppelfunktion war vor einem Vierteljahrhundert genau so gewollt. Die Briefzustellung soll nicht unter den Zwängen eines gewinnorientierten Konzerns leiden. Die Bundesregierung will mit einer Änderung des Postgesetzes die Regeln so ändern, dass das Porto fast automatisch weiter steigt. Es besteht die Möglichkeit, dass die Post mit den Briefen dank des hohen Portos so hohe Gewinne erzielt, dass sie damit dauerhaft die Paketsparte DHL subventionieren kann. Das würde den Wettbewerb in diesem Geschäft verzerren und könnte letztlich dazu führen, dass DHL seine Stärke nutzt, um auch dort höhere Preise durchzusetzen.

Gruss

[1] https://www.spiegel.de/wirtschaft/briefporto-monopolkommission-kritisieret-plaene-fuer-neues-post-gesetz-a-4ef3e057-dcbf-4bba-a050-7cb07ee7e5e4
[2] https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-02/briefporto-deutsche-post-dhl-monopolkommission-postgesetz-reform?utm_referrer=https%3A%2F%2Fhttp://www.google.com%2F