Thema: Classicphil Auktion Wien: Fälschungen im Angebot
modirawatleng Am: 16.02.2021 17:50:44 Gelesen: 13219# 71@  
@ classicphil [#65]

Da ich ja auch andere Auktionshäuser und Ihre Angebote betrachte, muss ich schon eine gewisse Freude an der Generalaburteilung feststellen, die bei meinen Kollegen nicht stattfindet.

Es gibt bei Auktionshäusern zwei verschiedene Tatbestände, die ich, wenn sie mir unterkommen, negativ anmerke:

1. Zum einen sind das Marken mit fragwürdigem oder eindeutig verfälschtem oder falschem Echtheitsstatus, die angeboten werden. Für das Aufgeld verlange ich von Auktionshäusern, dass sie sich um eine Echtheitsprüfung zumindest bemühen und jeden Zweifel offensiv äußern - nur dann rechtfertigen sie die im Vergleich zu anderen Wirtschaftstätigkeiten üppige Gewinnmarge.

2. Noch einmal schwerwiegender ist es für mich, wenn neben den Marken selbst auch in den Beschreibungen noch einmal Versuche unternommen werden, gutgläubige Kund:innen in die Irre zu leiten. Mein Beispiel aus [#63] ist dafür ein recht gutes, denn der Abbildung ist zu entnehmen, dass es keinen Anlass gibt, den Aufdruck für "karminrot" statt für das übliche "rot" zu halten. Trotzdem wird in der Beschreibung dieser Marke von einem "Schätzwert 2000 €" gesprochen, statt die Frage zu erörtern, ob es nicht vielleicht auch einfach die 20€-Marke ist.

Im vorliegenden Fall sind es nicht nur zweifelhafte Marken, sondern zusätzlich offensiv irreführende Beschreibungen, die ohne jede Fundierung eine seltene Abart vermuten. Für mich ist das doppelter Schindluder, und entsprechend ablehnend ist mein Urteil.

Ganz ehrlich: ich kaufe doch nicht bei einem Anbieter, der es zu meiner Aufgabe erklärt, die faulen Eier aus dem Angebot herauszusuchen. Würden Sie in einem Restaurant essen, in dem Sie selbst erst die verdorbenen Lebensmittel aussortieren müssten? Da geht man doch nach nebenan oder nach Hause, nicht wahr?

modirawatleng
 
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