Thema: (447)Datamatrixcode auf allen Briefmarken ab 2021 - Digitalisierungsoffensive
Vernian Am: 11.03.2021 11:15:00 Gelesen: 85832# 186@  
@ Journalist [#181]

ja die Postapp zeigt die jeweilige Druckerei an. Daher stellt sich hier natürlich nun die interessante Frage, ist dies ein ausreichendes Kriterium für Michel, die als Unternummer im Katalog zu erfassen ? - oder müssen hier weitere Unterschiede vorliegen und wenn ja welche z.B. anderes Druckraster und oder ... ?

Also für mich stellt sich ja die Frage der Kriterien der Katalogerfassung hier ganz deutlich. Man muss hier ja langfristiger denken: Wie lange (wie viele Jahre) werden derartige Informationen auslesbar sein? Und wie unterscheidet ein Sammler, der die entsprechenden Hilfsmittel nicht zur Verfügung hat, derartige Unterscheidungen, die nur mittels entsprechender Auslesung des DMC möglich sind? Ich denke unterschiedliche Erfassungen in den Katalogen (und Bewertungen) kann man nur machen, wenn die Unterscheidungen mit normalen und einfachen Hilfsmitteln wie Auge, Lupe und ggf. auch noch Mikroskop, UV-Lampe ... auch in 100 Jahren noch erkennbar sind. Ob die elektronischen Informationen der DMC noch in 10, 15, 25 Jahren mit verfügbarer Technik abgerufen werden können ist hingegen angesichts der Schnelligkeit der digitalen Entwicklungen fraglich. Zwar sind neuere Programme oftmals in der Lage auch ältere Informationen zu lesen und zu verarbeiten, aber gilt das auch für die von der Post verwendete- DMC Technik? Wenn jetzt diese Information der Druckerei schon nur mittels der Post-App und nicht mittels anderer DMC-Apps verfügbar ist, dann sehe ich da schwarz.

Ich denke eine Briefmarke ist in erster Linie eine "Hardcopy-Produkt" und zu erfassende Unterschiede müssen auch noch problemlos in 100 Jahren erkennbar sein. Ob dies mit digital auf einer Marke abgelegten Informationen der Fall sein wird ist aber m.E. mehr als zu bezweifeln! So wie viele Programme aus der DOS-Zeit bereits auf WIN95-Rechnern nicht mehr nutzbar waren (weil ihre Ausführungsgeschwindigkeit nicht von der Geschwindigkeit der Prozessoren abgekoppelt war und Rechner mit WIN95 bereits nur noch auf deutlich leistungsfähigere Prozessoren angewiesen waren als vorherige Geräte, weshalb ältere Programme so schnell leifen das sie in Sekundenbuchteilen beendet waren...) dürfte es als sehr fragwürdig sein wie lange diese Informationen irgendwie "für jedermann" auslesbar bleiben. Und das man als Sammler sich extra 20 oder 30 jährig veraltete Smartphones oder PC's bevorratet um derartige Unterscheidungen auszulesen ist ja wohl utopisch - ganz abgesehen davon das diese Apps Internetgebunden sind und nach entsprechender Zeit wahrscheinlich auch keine Verbindung mehr bekommen weil die dahinter stehenden Datenbanken nicht mehr existieren.

Anders gesagt: Eine Erfassung von Unterschieden der DMC-Informationen bei Briefmarken ist zwar sicherlich interessant, kann aber kein katalog- und bewertungswürdiges Unterscheidungskriterium sein.

Meint

Vernian
 
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