Thema: Österreich Belege: Mischfrankaturen der klassischen Ausgaben 1850-1867
bignell Am: 21.03.2021 13:16:39 Gelesen: 18359# 82@  
Liebe Freunde,

Mischfrankaturen haben ihre Ursache im Aufbrauch alter Ausgaben, und da kommt es eben vor, dass von einer seltener verwendeten Wertstufe Reste zur Darstellung anderer Portostufen herhalten mussten. Um die 3-Kreuzer-Marken der Ausgabe 1861, die das Franko eines einfachschweren Lokalbriefes abdeckten, aufzubrauchen wurden hier fünf Stück für den Fernbrief (15 Kreuzer) verwendet, für die Recogebühr wurde die neue 10 Kreuzer 1863 verwendet:



Brief an den Hauptmann Auditor Franz Pillgrab beim kk: Militär (B?)andgericht zu Kaposvar in Ungarn. Haag (NÖ) 15.11.1863 - Wien 15.11.1863 - Pragerhof (Pragersko) 16.11.1863 - Kaposvar 19.11.1863 (Brief dreiseitig geöffnet und auf anderes Papier aufgezogen)

Selbe Frankaturkombination, rückseitige Recomarke zertrennt:



B.H. (Bahnhof) Prag 2.12.1863 - Wien 3.12.1863

Hier sieht man sehr schön die damals übliche Praxis, die Recofrankatur gleichzeitig zur Versiegelung zu verwenden, wodurch viele der Recomarken beim Öffnen zerstört wurden, meist zerrissen, seltener wie hier zerschnitten.

Liebe Grüße, harald
 
Quelle: www.philaseiten.de
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