Thema: Bund: Unterschiedliche Farben gleicher Marken bestimmen
spain01 Am: 16.04.2021 15:03:28 Gelesen: 9518# 14@  
Ich halte eine gebotene Vorsicht für angemessen, um vorschnell bei Farbabweichungen auf eine Farbabart zu schließen.

Als Beispiel zeige ich die DDR MiNr. 560:



Die untere Marke ist deutlich heller, als die obere Marke, welche die katalogisierte Markenfarbe zeigt.

Ich hatte die beiden Marken kürzlich Herrn Dr. Ruscher, BPP, vorgelegt und bekam dazu folgenden Kommentar: "2 Marken postfrisch gleiche Farben in unterschiedlicher Helligkeit echt, nichts signiert"

Da die meisten unter uns - ich besonders eingeschlossen - keine ausgewiesenen Farbexperten sind, sich relevante Farbunterschiede durch einen Scan nicht eindeutig feststellen lassen und wohl kaum jemand hier über die technischen Möglichkeiten verfügt, an Hand der Pigmentierung einer Marke einen eindeutigen (prüfwürdigen) Farbunterschied festzustellen, wird eine abschließende (Farb-)Beurteilung eher unmöglich sein. Da bleibt wirklich nur der Weg, solche Marken einem Farbexperten zuzusenden, der die Farbbestandteile tatsächlich unterscheiden und feststellen kann, ob es sich bei der Vorlage tatsächlich um einen bemerkenswerten Farbunterschied handelt.

Wer sich gut mit Farben auskennt wird sicherlich bestätigen können, dass optische Farbnuancen vorkommen (wie im oben gezeigten Beispiel), es sich jedoch nach wie vor um die gleiche Farbe handelt.

Ich muss zugeben, dass ich auch ein paar Marken mit Farbabweichungen habe und mich über eine entdeckte Fehlfarbe gefreut hätte, aber die Realität sieht leider etwas anders aus.

Im Zweifelsfall kann sich die Farbbeschreibung im Michel derart ändern, dass dann da z. B. hell- bis mittelblau oder ähnliches steht. Und schon ist die Farbtoleranz ausgeweitet, ohne dass eine Wertänderung erhoben wird.

Gruß
Michael
 
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