Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
juju Am: 25.04.2021 13:21:23 Gelesen: 322332# 1426@  
@ filunski [#1409]

Lieber Peter,

ja, da hatte ich wohl vergessen, den Beitrag auch in meinem Beitrag zu verlinken. ;-)

@ Tuffi [#1410]

Hallo Walter,

wie Peter schon richtig schrieb waren insbesondere die beiden Firmen Raab und Reiner für die Herstellung der Handrollstempel verantwortlich. Wer die fünfstelligen Handrollstempel zum 1.7.93 geliefert hat, kann ich nicht sagen.

Aber für die flächendeckende (erste) Ausstattung der Briefregionen und Briefzentren war - sowohl für Frankierservice- als auch für normale HRSt - zunächst die Firma Reiner verantwortlich. Erst später, ich schätze so um 2005 herum, kam dann auch die Firma Raab ins Rennen.

Unterscheiden kann man die beiden Hersteller an den unterschiedlichen Ziffern der Datumswalzen. Den Unterschied kann man auch schon im Bild in Beitrag [#1409] sehen.

Hier nochmal zur Verdeutlichung. Gut sehen kann man den Unterschied an der Ziffer 3:



Links ein Handrollstempel der Firma Reiner, rechts einer von Raab. Bei Raab ist insbesondere die 3 runder ausgeführt, während sie bei Reiner oben gerade ist. Auch wirken alle anderen Zahlen eher rundlicher und die gesamte Datumsbrücke bei Raab gedrungener als bei Reiner.

Das ganze sind aber bislang nur Beobachtungen und ich muss das irgendwie noch verifizieren (wie auch immer).

Die Abbildung des Reiner-HRSt stammt aus Beitrag [#1416]



Hier mal noch ein Beispiel, den aus dem letzten Gildebrief bekannten Handrollstempel aus Reutlingen-Kaibach von 2008. Dieser ist, wie man unschwer an der 3 erkennen kann, vermutlich ebenfalls von Raab hergestellt worden. Da die Firma im Zusammenhang mit der Herstellung von Handrollstempeln mir bislang frühestens ab ca. 2005 bekannt ist, würde das die im letzten Gildebrief geäußerte Vermutung bestätigen, dass dieser HRSt nach der Postprivatisierung hergestellt wurde.

@ drmoeller_neuss [#1412]

Hallo Uli,

die Stempel dort sind alles nur Musterbeispiele und zumindest die deutschen Beispiele nicht im Einsatz. Bei Raab hingegen werden allerdings keine Musterabschläge von Handrollern gezeigt.

Die Post hat vermutlich ein Geschmacksmuster auf die aktuellen Stempel, schließlich ist die DPAG mit mehreren zehntausend Stempeln, die es in Deutschland gibt, und sicher vielen hunderttausend, die es nicht mehr gibt, ein großer Kunde. Bekannt ist ja auch, dass nahezu bei jeder Agenturübernahme ein neuer Stempel bestellt wird und sich in manchen Postagenturen öfter zwei-drei Tagesstempel ansammeln.

Ich gehe daher nicht davon aus, dass Einzelaufträge von Stempeln in Ausführung wie bei der DPAG, bearbeitet werden würden. Was sollte die Poststempelgilde denn auch mit einem HRSt anfangen, und vor allem wer sollte den bezahlen?
Nur um herauszufinden, wie man denn einen Hersteller anhand eines Abschlags identifizieren könnte, wäre das m.E. zu viel des Guten.

Beste Grüße
Justus
 
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