Thema: Altdeutschland Württemberg - Die Sammlung Fritz Trost
Martin de Matin Am: 16.05.2021 00:06:05 Gelesen: 2898# 3@  
Die Ergebnisse (bis auf die letzten ca. 45 Lose) der 2. Auktion bei Derichs vom 15.5.2021 kann man jetzt bei Philasearch einsehen. Beim Ausruf waren nur 4 Lose im fünfstelligen Bereich (höchster Ausruf 30.000 Euro) angesetzt, aber beim Zuschlag waren es nach meiner schnellen Zählung 28 Lose, die die 10.000-Marke überschritten. Den höchsten Zuschlag mit 60.000 Euro erhielt Los 508 mit zwei gestempelten Dreierstreifen der 70 Kreuzer-Marke (MiNr.42a und 42b) deren Ausruf bei 20.000 Euro lag.

Ein Beispiel für extreme Zuschläge ist Los 397 mit fünf verschiedenen einzelnen schwarzbraunen Farbmusterdrucken deren Ausruf bei 5.000 Euro lag (Katalogwert 2017 zusammen 4.500 Euro); sie wurden mit 28.000 Euro zugeschlagen. Diese Farbproben wurden in Neuner-Zusammendruckbogen hergestellt, wobei der 18 Kreuzer Wert nur einmal vorkam.

Ein Los, das preislich etwas für kleinen Geldbeutel schien, war Los 419 mit zwölf verschiedenen 1 Kreuzer-Faiburn-Neudrucken für 100 Euro Ausruf (Katalogwert jeweils 50 Euro); aber der Zuschlag lag bei 2.800 Euro. In den letzten ca. 15 Jahren hätte man für ein zehntel des Zuschlags, eine noch grössere Anzahl verschiedener Neudrucke erwerben können.

Los 561 war eine gebrauchte 18 Kreuzer Ganzsachen-Paketkarte, die von 250 auf 2.000 Euro hochgesteigert wurde. Von dieser sollen nur gut zwei Dutzend registriert sein. Die wenigen mir bekannten Zuschläge dieser gebrauchten Ganzsache waren alle unter dem Ausruf, auch wenn die angebotene Paketkarte einen selteneren Stempel hat, ist dies noch lange kein Grund für einen solchen Zuschlag.

Mit den Losen 558 und 560 wurden jeweils Ausschnitte der 18 Kreuzer- Paketkarte mit Zusatzfrankatur für jeweils 200 Euro ausgerufen. Die Zuschläge waren 500 Euro bzw. 1.100 Euro. In den letzten 25 Jahren wurden Ausschnitte mit Zusatzfrankatur gelegentlich zu ähnlichen oder etwas geringeren Ausrufen angeboten, aber diese lagen dann meist wie Blei in den Rückloslisten.
Mit Los 677 wurde ein Los mit, man glaubt es kaum, nur 95 Euro zugeschlagen.

Meiner Meinung nach werden einige Stücke mit viel zu viel Geld bezahlt, denn man zahlt hier unnötig viel für die Provinienz des Stückes. Dies sah man auch bei einigen Stücken der Boker-Auktionen die nach wenigen Jahren, mit deutlich geringeren Zuschlägen bedacht wurden. Es waren bei Boker meist die Stücke, die nicht im fünfstelligen Bereich waren.

Es gibt Stücke bei nicht so prominente Sammlern, die genau so gut sind, aber wesentlich günstiger zu haben sind.

Gruss
Martin
 
Quelle: www.philaseiten.de
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