Thema: Luxusgut Briefmarke - der Postkunde zahlt die Zeche
drmoeller_neuss Am: 29.05.2021 22:11:10 Gelesen: 4823# 16@  
@ ligneN [#12]

"Ärgerlich für die Sammler sind ja weniger die wenigen nutzlosen hochpreisigen Nominalen als die Unsitte der Parallelausgaben (ein und das selbe Motiv Nass- und Selbstklebend). Wirklich Sinn hat diese Regelung in der Praxis nicht."

Für die "nutzlosen, hochpreisigen Nominalen" besteht sehr wohl Bedarf.
Wenn auch anscheinend nicht bei Ihnen.


Ich vergleiche einmal das Ausgabeprogramm von 1998 und 2017. Ich betrachte nur die Sondermarken ohne Zuschlag. Die selbstklebenden Parallelausgaben habe ich auch nicht gerechnet. Dann wäre das Verhältnis noch ungünstiger.

1998 sind 42 Sondermarken ohne Zuschlag erschienen und 2017 waren es 44 Sondermarken. Die Zahl der Neuausgaben ist fast konstant geblieben. Es hat aber eine Verschiebung zu höheren Nennwerten stattgefunden. 1998 gab es keine Marke mit einem Nennwert höher als das Porto für einen Großbrief (300 Pfg. = 1,53 Euro), im Jahre 2017 wurden vier Marken mit einem höheren Nennwert herausgegeben. Die Gesamtanzahl an frankierten Sendungen ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Schreiben die Leute jetzt weniger und dafür schwerere Briefe?

Natürlich besteht für die hochpreisigen Nominalen Bedarf. Es würde aber so wie früher eine Marke aus der Dauerserie für eine Portoperiode genügen.

In den Achtziger Jahren (1982 bis 1988) gab es pro Jahr nur eine Sondermarke über dem Tarif des Briefportos Inland. Für schwerere Briefe gab es gar keine Sondermarken.

Hier noch einmal die Zahlen zum Vergleich:

Postkarte/Brief Inland: 1998: 37 Marken 2017: 27 Marken
Kompaktbrief/Ausland: 1998: 2 Marken 2017: 7 Marken
Großbrief: 1998: 3 Marken 2017: 6 Marken
Maxibrief und höher: 1998: keine Marke 2017: 4 Marken
 


Parallelausgaben, der Hintergrund ist ein entsprechendes Gesetz. Darüber wurde auf den philaseiten (und anderswo) schon berichtet. Muß man nicht wissen. Wohlfeil verbal Druffkloppen ist einfacher.

Zeige mir das Gesetz, dass vom Finanzminister freigegebene Briefmarken nur im Zehnerbogen und naßklebend erscheinen dürfen.
 

Quelle: www.philaseiten.de
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