Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 15.04.2010 14:47:43 Gelesen: 1167649# 322@  
Einmal im Jahr ist Rheinberg das Mekka der Briefmarkensammler

Von Peter Bußmann

DerWesten.de, Rheinberg (28.03.10) - Noch nennt Manfred Reinhardt, Schriftführer des Rheinberger Philatelistenklubs den jährlichen „Rheinberger Großtauschtag“ das Mekka der Philatelisten.

Einmal im Jahr veranstalten die Rheinberger Briefmarkenfreunde diesen besonderen Tag, der Sammler vom Niederrhein, aus dem Münsterland und dem Ruhrgebiet, selbst aus den benachbarten Niederlanden, nach Rheinberg lockt.

Rund 110 Sammler, wie in den Vorjahren, kamen Sonntag in die Stadthalle. „Das liegt an Lage und der besonderen Atmosphäre der Stadthalle“, sagt er. „Die verkehrsmäßige Anbindung, die Parkmöglichkeiten sind gut. Man kann mit dem Auto bis unter das Dach fahren, kriegt so die Ware trocken in die Halle“, lobt er.

Das Geld sitzt nicht mehr so locker

In der Halle waren zahlreiche Tische aufgebaut, an denen sich die Sammler, die auf dem Großtauschtag ihre Marken anbieten und nach anderen suchen, niederlassen konnten. Wie Harald Schönherr aus Neukirchen-Vluyn, der einen Berg an Alben vor sich hatte. Die Sammelleidenschaft, die ihn nach den winzigen Papierfetzen suchen lässt, hatte ihn mit dem elften Lebensjahr erwischt.

Einigermaßen zufrieden zeigten sich Friedhelm Küpper, Vorsitzender des Rheinberger Philatelistenklubs, und Reinhard vom Besuch. Nicht ganz zufrieden war stattdessen ein Händler. Der aus dem Westerwald angereiste Mann, der ungenannt bleiben wollte, hatte nach zweieinhalb Stunden noch nicht seine Standgebühr raus. „Ich wollte schon wieder abreisen“, klagte er. „Doch um elf Uhr kamen einige Interessenten.“ Sein teuerstes Stück: 2000 Euro für einen Viererblock der Germania des Deutschen Reiches aus 1917.

Ein Problem, so die Händler und der Verein: „Das Geld sitzt nicht mehr so locker.“ Das merken auch die Philatelisten. „Neue Marken sind sehr teuer, viele können sich das nicht mehr leisten“, sagt Reinhardt, nennt die Deutsche Post. „Die gibt im Jahr rund 60 neue Marken raus, die der Sammler haben muss. Viele gibt es auch noch doppelt: Gezähnt und ungezähnt, mit Selbstklebestoff oder dem alter Kleber zum Lecken.“

Will der Sammler komplett sein, muss er alle haben. Da kommt man dann locker auf 100 Marken pro Jahr. „Nur für die Ausgaben des 2. Januar musste man 105 Euro auf den Tisch legen.“ Weitere zehn erscheinen im Jahr.

So nimmt die Zahl der Sammler ab. Ein Wermutstropfen beschäftigte dieses Jahr die Rheinberger Philatelisten: Die Jugend blieb weg. „Die haben heute andere Interessen“, sagt Schönherr. Sein 13jähriger Sohn Jan, Schüler der Klasse 7 des Stursberg Gymnasiums in Neukirchen, blieb der einzige junge Sammler. Da hatte auch das Angebot nicht gelockt, dass Kinder und Jugendliche sich an einem Kramtisch umsonst mit Marken eindecken konnten.

Die Jugend fehlt

Auch die Patenschaften, die sonst die Rheinberger für diese pflegten, sind auf drei geschrumpft. 18, 19 und 21 Jahre sind die jungen Männer inzwischen alt, werden seit zehn Jahren von Paten betreut.

„Seit dem fünften Lebensjahr sammele ich Marken“, sagt Jan. Mit dem Hobby bleibt er alleine unter seinen Freunden. Für ihn aber ist es eine Leidenschaft: Spezialisiert hat er sich auf Kuba. „Ich mag die farbigen Bilder. Da sind so tolle Motive: Tiere, Fahrzeuge und der Sport.“



Es war der Grosstauschtag der Philatelisten. (l-r) Karl - Heinz Biebersdorf aus Moers und Werner Preissl aus Duisburg - Walsum. (Foto: Markus Joosten)

(Quelle: http://www.derwesten.de/staedte/rheinberg/Einmal-im-Jahr-ist-Rheinberg-das-Mekka-der-Briefmarkensammler-id2796110.html )
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/491
https://www.philaseiten.de/beitrag/26842