Thema: Luxusgut Briefmarke - der Postkunde zahlt die Zeche
jmh67 Am: 31.05.2021 10:14:37 Gelesen: 4529# 21@  
@ Bendix Gruenlich [#20]

Gelungene bzw. ästhetisch ansprechende Motive findet man natürlich, wenn man lange genug sucht. Nur ... wie oft hast du die gezeigten Marken mal auf einen Brief gesehen? Daneben sind bekanntlich auch potthäßliche Marken erschienen, bei denen ich mich frage, warum gerade die für den Druck ausgewählt wurden. Vielleicht sollte die Motivauswahl auf einer breiteren Basis stehen und ein nicht dauerhaftes Ehrenamt sein? Ein wenig mehr auf relevante Ausgabeanlässe und auf das Wechselspiel von Format, Motiv und Typographie zu achten wäre auch nicht schlecht.

Die gestiegene Zahl der hohen Wertstufen bei Sonderausgaben pro Jahr finde ich allerdings auch merkwürdig, ebenso habe ich bislang keinen logischen Grund für die Parallelausgaben von nass- und selbstklebenden Marken gefunden und auch nicht dafür, warum bei den Riesenauflagen der letzteren überhaupt noch Dauermarken der entsprechenden Wertstufen ausgegeben werden. Eins von beiden (bzw, allen dreien) reicht doch völlig, und der Kultur bricht dabei keine Perle aus der Krone.

Vermutlich hat sich das alles aber ohnehin bald erledigt. Dank Online-Frankierung, Freistempeln und Frankierung per Mobilfunk hat die Briefmarke ja bald ausgedient, wozu die neuen Automaten sicher auch ihr Scherflein beitragen werden, und selbst für Absender, die weder Computer noch Smartphone haben und auch keine Bankkarte, finden sich bereits Möglichkeiten zur markenlosen Frankierung. Dann hat sich auch die oben zitierte Kostenfrage erledigt.

-jmh
 
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