Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 19.04.2010 14:53:36 Gelesen: 1167613# 329@  
Ein Hobby unter der Lupe

Von Matthias Riemen

Rheinische Post, Kevelaer (06.04.2010) - Philatelisten vom unteren Niederrhein und aus den Niederlanden zogen gestern zum 40. Grenzlandtauschtag ins Kevelaerer Bühnenhaus. Der BSV präsentierte in einer Sonderschau 39 vielfältige Exponate.

Der Ostermontag ist im Terminkalender von Helmut Leurs, Vorsitzender des Kevelaerer Briefmarkensammler-Vereins, dick angestrichen – und nicht nur in seinem: Hunderte Sammler tummelten sich gestern beim 40. Grenzlandtauschtag im Konzert- und Bühnenhaus. Mittlerweile gilt der Tauschtag als eine der bedeutendsten und bestbesuchten philatelistischen Veranstaltungen am Niederrhein.

Anlässlich des Jubiläums hatte der Verein seine Mitglieder im Vorhinein eingeladen, mit Exponaten aus ihren Sammlungen an einer Briefmarkenschau teilzunehmen. In 39 Rahmen fanden sich die verschiedensten Themengebiete wieder: Von der Eisenbahn über Irland bis hin zu spezialisierten Bereichen wie Heilpflanzen oder Orchideen reichte die Thematik. "Mit der Schau präsentiert sich unser Verein mit seiner ganzen Vielfältigkeit, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei", erklärte Helmut Leurs die Intention der Schau. Ein Exponat von Dietmar Kokon erinnert mit einer schlichten Marke mit dem Aufdruck "10 Milliarden Mark" an die Inflation in der Weimarer Republik.
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Deutsche Loks in Paraguay

Gleich daneben erfuhr der Betrachter, dass es in Paraguay Briefmarken gibt, die Lokomotiven der Deutschen Bahn abbilden. "Es ist bemerkenswert, dass die Menschen weltweit schon seit langem durch das Netzwerk der Post verbunden sind", stellte Hans-Jürgen Bröker fest. In seinem Exponat "Sonsbeck und die weite Welt – Philatelie verbindet Erdteile" zeigte der Sonsbecker mit elf Beispielen anschaulich den weltweiten Briefverkehr, der den Niederrhein mit der Mongolei, Tahiti oder Port Lockroy (Antarktis) verbindet. Warum überregionale Tauschtage für die Sammler so wichtig sind, lässt sich leicht erklären: Im eigenen Verein gibt es oft keinen Philatelisten, der sich mit dem gleichen Thema befasst. "Dafür sind die Verbände der Sammler zu klein und die Themengebiete zu vielfältig", erklärte Helmut Leurs. Bei großen Tauschveranstaltungen wie in Kevelaer sei die Wahrscheinlichkeit für die Sammler natürlich größer, auf für sie persönlich wichtige Marken zu stoßen.

Wenige Jugendliche

"Der Tauschtag in Kevelaer ist traditionell ein beliebtes Anlaufziel für Sammler und nach wie vor immer gut besucht", sagte Leurs erfreut, der bei einem Blick von der Bühne aus allerdings feststellte, dass "die Sammler immer älter werden und nur wenige Jugendliche mit dem Hobby warm werden". Eine Begründung für diesen Trend hat der Vorsitzende des BSV Kevelaer längst gefunden: "Briefmarkensammeln macht Spaß, hat aber als Voraussetzung auch Geduld. Oft muss man lange suchen und hat nicht immer Erfolg. In Zeiten, in denen alles schnelllebiger wird, muss der Spaß sofort eintreten – zum Beispiel bei Ballerspielen am Computer."

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Der BSV Kevelaer

Der Briefmarkensammler-Verein Kevelaer besteht seit 1958 und veranstaltet seit 1971 überregionale Tauschtage am Ostermontag. Alle fünf Jahre finden größere Ausstellungen statt. Für 1,67 Euro pro Monat bietet der Verein seinen 50 Mitgliedern Tauschabende, eine Vereins-Zeitschrift und die Nutzung von Prüfgeräten.



Paul van Bovert aus den Niederlanden begutachtet eine Briefmarke. Er war einer der zahlreichen Sammler, die gestern in Kevelaer die kleinen wertvollen Papierstücke unter die Lupe nahmen. (RP-Foto: Seybert)

(Quelle: http://www.rp-online.de/niederrheinnord/kevelaer/nachrichten/kevelaer/Ein-Hobby-unter-der-Lupe_aid_840443.html )
 
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