Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 17.06.2021 14:52:40 Gelesen: 118197# 485@  
Liebe Freunde,

heute darf ich einen außergewöhnlichen Brief zeigen, der mehrere Sammelgebiete perfekt miteinander verbindet.



Verfasst wurde er am 30.12.1848 in Frankfurt am Main von dem Abgeordneten Heinrich Reitter mit Postaufgabe am Folgetag und gerichtet war er an seine werte Frau Mutter, Therese von Freyßmuth in der Zeltnergasse 562 in Prag. Der Absender notierte oben "Portofreiheit für den Abgeordenten Reitter in Frankfurt a/m".

Bei Frankobriefen, also Briefen, die ihre jeweiligen Empfänger nichts kosteten, wurde in FFM stets in roter Farbe gestempelt - hier griff man aber zu schwarz, was dokumentierte, dass der Brief nicht "frei" war. Am 1.1.1849 lief er mit dem Frankfurter Briefepaket in Würzburg ein, wo ihn siegelseitig ein blauer Zweikreisstempel erwartete und Bayern den Brief nicht taxierte, sondern nach Prag weiterverpackte, wo er am 4.1.1849 wohl auch ankam. Der waagrechte Rötelstrich verdeutlichte die Portofreiheit, so dass man nichts in Prag für seine Auslieferung zahlen musste.

Der Inhalt besteht aus 7 Seiten fast in A3 und es muss, wegen einer weiteren, inneren Siegelung, noch ein weiterer Brief eingelegt worden sein, aber es gab keine Gewichtsbegrenzung für dergleichen Briefe der Abgeordneten der Nationalkammer, daher war das wohl nicht relevant.

Zum Absender aus wikipedia [1]:

Es gibt m. W. nicht viele Briefe von Abgeordneten Österreichs, die ausweislich von Stempeln über Bayern liefen, daher konnte ich mich hier nicht zurückhalten, denn für meine Bayern - Österreich - Transite - Sammlung passt er hervorragend.

Liebe Grüsse von bayern klassisch

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Reitter
 
Quelle: www.philaseiten.de
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