Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 29.04.2010 23:46:19 Gelesen: 1166958# 342@  
„Heiliger Doktor von Moskau“ komplett

Von Franz-Josef Vogt

Kölnische Rundschau, Bad Münstereifel (20.04.10) - Sie war erneut vom Feinsten, die mit der diesjährigen Auflage des Tauschtags für Briefmarken und Ansichtskarten verbundene Briefmarkenschau. Gestaltet wurde sie von acht Ausstellern.

Gestaltet wurde sie von acht Ausstellern aus Reihen der veranstaltenden Briefmarken-Freunde Bad Münstereifel, die dafür ihre noch wesentlich reichhaltiger bestückten Sammlungen „plünderten“. Herausgekommen ist eine ebenso informative wie fast schon spektakulär zu nennende Schau, die in den jeweils präsentierten Teilbereichen eine gute Übersicht bietet.

Dass die Schauen des 28 Mitglieder zählenden, sehr aktiven Vereins, der auch über eine starke Jugendgruppe verfügt, eine etwas weitere Anreise lohnen, hat sich offenbar beim Fach-Publikum herumgesprochen. Jedenfalls konnten Vorsitzender Karl Monheim und seine Mitstreiter bis gegen Sonntagmittag in den Räumen des St.-Angela-Gymnasiums einen wesentlich stärkeren Besucher-Zustrom registrieren als in den Vorjahren. Und das Kommen lohnte sich für die Besucher allemal.

Zu den präsentierten Schätzen zählten Exponate, die Dieter Kaspari seiner Sammlung zu Dr. Friedrich Joseph Haass entnommen hatte. Seine Sammlung verdient das Prädikat „komplett“. Kaspari besitzt sämtliche Marken, die von verschiedenen Staaten dem „Heiligen Doktor von Moskau“ gewidmet wurden - inklusive deren hin und wieder vorkommenden „Abarten“. Außerdem hat er Ersttagsblätter der Post, Sonderumschläge von Gesellschaften und Schulen, sogar den 2005 von der russischen Post zum 225. Haass-Geburtstag herausgegebenen Sonderumschlag sowie zahlreiche russische Briefe. Selbst zu der am 14. August 1980 in Deutschland erschienenen Haass-Marke hat Kaspari alles gesammelt - bis hin zu den Entwurfbögen zu diesem deutschen Sonderpostwertzeichen.

Andere Sammler bevorzugten andere Themen. Die Sammellust eines Mitgliedes entzündete sich am 1. Mai - ein Thema, das sich besonders stark in Marken der ehemaligen DDR niederschlug. Die Olympischen Spiele und Fußball-Weltmeisterschaften haben es wieder einem anderen Sammler angetan. Faszinierend, dass er beispielsweise die WM 1970 in Mexiko anhand iranischer Marken dokumentiert hat. Die Olympiaden im japanischen Sapporo und 1972 in München sind ebenso im Marken-Sortiment enthalten wie vier Jahre später die Spiele im kanadischen Montreal. Vom Fußball-Ereignis 1978 in Argentinien konnte der Sammler Marken aus zahlreichen Ländern, sogar aus Nordkorea vorweisen.

Zwar nicht auf Marken, dafür aber auf ebenso aussagekräftige Postkarten, hat sich Heinz Reidenbach verlegt. Damit das Sammelgebiet nicht ausufert, konzentriert er sich auf solche, die Bad Münstereifeler Außenorte in möglichst historischen Darstellungen zeigen. Dazu gehören beispielsweise eine Ansichtskarte Nitterscheids mit vier älteren Bildern. Darauf zu erkennen ist das örtliche Restaurant „Falkenhof“, damals gepachtet vom noch jungen Wildfotografen Horst Niesters, der inzwischen leider bereits verstorben ist. Niesters, dessen Liebe zu Greifvögeln dem Restaurant wohl den ungewöhnlichen Namen gab, ist auf der Karte porträtiert - mit einem Habicht im Anflug auf den Arm.

Die gezeigten Beispiele führen vor Augen, dass die Beschäftigung mit den kleinen Schätzen aus Papier das Wissen erweitert, dass sie ebenso spannend wie entspannend - und keinesfalls langweilig ist. Wer das Briefmarkensammeln für sich entdecken möchte, kann sich an die „Briefmarken-Freunde“ aus der Kurstadt wenden - allen voran an den Vorsitzenden Karl Monheim, Tel. (0 22 51) 67 55. Treffen finden am zweiten und vierten Mittwoch im Monat im Marienheim, Langenhecke 24, statt, die Jugendabteilung trifft sich an gleicher Stelle jeden zweiten Mittwoch im Monat um 18 Uhr.



Dieter Kaspari alles zum Thema „Friedrich-Josef-Haass-Briefmarken“ gesammelt. (Foto: Franz-Josef Vogt)

(Quelle: http://www.rundschau-online.de/html/artikel/1270484304174.shtml )
 
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