Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 05.05.2010 14:11:18 Gelesen: 1166508# 349@  
Großtauschtag - »Briefmarken-Club 1974« Eningen stellt interessante Themen in den Blickpunkt des Interesses - Reutlinger Doppelstempel mit »Doppel-t«

Reutlinger General-Anzeiger / sre, Eningen (19.04.10) - Zum dreißigsten Mal hatte der Briefmarken-Club 1974 den Briefmarken-Großtauschtag in der HAP-Grieshaber-Halle organisiert. Briefmarken können an diesem Tag getauscht und gekauft und auch auf ihre Echtheit geprüft und bewertet werden.

Jürgen Straub vom Landesverband Südwestdeutscher Briefmarkensammler-Vereine ist dafür aus Ravensburg angereist. Er prüft mit seinen Kollegen die Briefmarken auf Papier, Druck und Zähnung. Ihm ist nicht leicht etwas vorzumachen. Er hat ein profundes Fachwissen und erkennt Fälschungen.

So weiß er, dass während der Inflation im Jahr 1923 teilweise Briefmarken nur drei Tage gültig waren. Briefmarken, die damals gestempelt wurden, sind gegenüber den ungestempelten das Tausendfache wert und deshalb natürlich für Fälscher von besonderem Interesse. Sogar die Stempel der damaligen Zeit erkennt Straub auf Echtheit.

Christel Drieschner vom Vorstand des Clubs, beteiligt sich mit Exponaten zu ihrem Apothekerberuf an der Ausstellung. Sie sammelte schon als Kind Briefmarken. Den Hauptanstoß gab ein Nachlass in den Sechzigerjahren. Ein 90-jähriger Mann hatte die gesamte Korrespondenz seines Lebens aufbewahrt. Nun sollten alle Briefe und Karten weggeworfen werden. Doch gerade diese »Belege« sind besonders wertvoll. Sie sind Unikate, im Gegensatz zu Briefmarken, die abgelöst worden sind und von denen es viele gibt.

»Briefmarken können so viel erzählen und das fasziniert mich«, erklärt sie begeistert. »Man erfährt viel über Heimatkunde, Politik, Berufe, Pflanzen und Geschichte. So gab es vor den Briefmarken den Doppelstempel. Reutlingen wurde damals noch mit Doppel-t im Namen gestempelt.« Ihr Mann, Dieter Drieschner, ebenfalls im Vorstand des Eninger Briefmarken-Clubs, stellte für die Ausstellung seine Saarland-Exponate zur Verfügung. Ihn fasziniert die Besatzungszeit durch die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg. »Das Sammeln von Briefmarken ist vor allem bis 1960 interessant. Danach wurde in großen Auflagen gedruckt«, erläutert er. Die jüngste Sammlerin beim Großtauschtag ist die Enkelin der Drieschners, die zehnjährige Lea. Sie sammelt Fische-Marken und hat bereits ein neues Album mit Hunden angefangen. Fische deshalb, weil sie zu Hause ein Aquarium hat. Einen Hund darf sie in ihrem Haus nicht halten. Für ihre jüngere Schwester haben die Großeltern bereits ein Pferdebriefmarken-Album angefangen.

In der gut besuchten Grieshaber-Halle haben dreißig bis vierzig Vereinsmitglieder und 15 Händler Stände und Tische gemietet. Außerdem haben die Mitglieder des Vereins auch in diesem Jahr wieder Briefmarken gespendet. Der Erlös und der Gewinn aus der Tombola-Aktion der »Jungen Philatelisten Eningen«, kommen der Erika-Seeger-Stiftung im Klinikum Steinenberg zugute.

(Quelle: http://www.gea.de/region+reutlingen/pfullingen+eningen+lichtenstein/reutlinger+doppelstempel+mit++doppel+t.1221310.htm )
 
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