Thema: Die Deutsch-Ungarische IHK und ihre Post nach Deutschland
DL8AAM Am: 11.09.2021 12:22:48 Gelesen: 1998# 8@  
@ bedaposablu [#7]

Hallo Klaus-Peter,

sorry, ich habe diesen Beitrag erst jetzt gesehen (wir waren seinerzeit "leider" an der Nordsee unterwegs):

Dieser PPI ist recht einfach anzusprechen. Die dort angegebene postalische Genehmigungs- bzw. Vertragsnummer (für die Teilnahme am "Entgeltbezahlt-Verfahren", international auch "permit mail" genannt) 112202/02 (d.h. aus 2002) wird im o.g. [#3] Gundelhandbuch eindeutig der niederländischen Post (d.h. bis 2002 Royal PTT Post, dann Royal TPG Post und ab 2006 TNT Post) zugeordnet ([1], Kapitel 3.7.).

FYI, wenn man im Netz sucht, findet man zum Postamt "220 00 Praha 120" einen Verweis auf "vyměňovací poštu PSČ", was wohl soviel wie "(internationaler) Postaustausch" bedeutet, also wieder etwas wie unser IPZ der DPAG in Niederaula.

Das heisst die Sendungen wurden in Ungarn (direkt oder vielleicht auch indirekt über einen beauftragten "Mail broker") an die niederländischen Post übergeben, die das Mailing anschliessend über die tschechische Post in das UPU-System eingeschleust hat.

Nur am Rande, das in Deinem Beispiel im PPI angegebene Rücksendepostfach P.O. Box 040 in 220 00 Prague 120 wurde im Gundel bisher noch nicht dokumentiert. Dort finden sich nur Angaben zu den Postfächern 010 (Schweiz), 020 (Frankreich), 050 (Spanien), 060 (Österreich). Es sieht also so aus, als ob das Deck- bzw. Sammelpostfach 040 von der niederländischen Post für ihre für ungarische Kunden verwendet wurde.

Beste Grüße
Thomas

[1] Alex Gundel "Remailing Initiated the Globalization of the Mail Market" (2020) - https://www.philaseiten.de/beitrag/201861
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/16091
https://www.philaseiten.de/beitrag/276032