Thema: Auktionsvorschau - aus den Auktionsangeboten
Richard Am: 22.10.2021 09:35:04 Gelesen: 39812# 144@  
Internationale Raritäten bei Corinphila vom 19. bis 26. November 2021

(Zürich/pcp) - Die Corinphila Auktionsserie vom 19. bis 26. November 2021 präsentiert Raritäten der Philatelie in einer kaum dagewesenen internationalen Vielfalt. Mit dem herausragenden Angebot trifft das Zürcher Auktionshaus auf eine während der Corona Pandemie weltweit erheblich gestiegene Nachfrage nach Spitzenphilatelie. In insgesamt zehn Auktionskatalogen mit über 7.000 Auktionslosen liegen die Schwerpunkte auf den Gebieten Schweiz, Schweizer Flugpost, Italien, Frankreich, Europäische Staaten, Grossbritannien mit Commonwealth inklusive den ehemaligen britischen Insel-Kolonien im Pazifik, Kap der Guten Hoffnung, Ceylon, Malediven, Bushire, Brunei, Rhodesien sowie Süd- und Mittelamerikanische Philatelie und Postgeschichte. Die zur Auflösung kommenden Kollektionen und die darin enthaltenen Spitzenstücke gehören zu den erlesensten und bedeutendsten der Philatelie. Gestützt wird diese Einschätzung von der Tatsache, dass die Spezialangebote als ‚Name Sales‘ in Sonderkatalogen präsentiert werden, die fast schon Handbuch-Charakter haben.

Schweiz-Klassik besticht mit der Auflösung von zwei herausragenden Kollektionen. Dabei handelt es sich um die Sammlung ‚ERIVAN‘ von Erivan Haub, darunter der „Decan Schinz Brief“ mit einem Paar der Zürich 4, der zweifellos unter die ‚Top Ten‘ des Sammelgebietes einsortiert werden kann (Los 3). Der mit 200.000 Schweizer Franken an den Start gehende Brief wurde erst 1919 zusammen mit einem zweiten vergleichbaren Brief entdeckt und anschließend in verschiedene Sammlungen verkauft. Kenner des Gebietes sind gespannt, ob beide Briefe nach der Versteigerung nach über 100 Jahren wieder in einer Kollektion zusammengeführt werden. Weiterhin kommt eine Spezialsammlung der Ausgabe ‚Strubel 1854–1863‘ mit vielen traumhaft schönen Marken und Briefen zum Angebot. Es handelt sich um den ersten Teil einer mit Groß-Gold prämierten Sammlung. Ein Bijou für jeden Liebhaber klassischer Schweiz-Philatelie ist ein reich dekorierter Zierbrief an ‚Mademoiselle Cecile Barrelet‘ mit Strubel 10 Rappen Frankatur von Locle nach Cortaillod (Los 444). Startpreis: 2.500 Schweizer Franken.

Mit der Flugpostsammlung ‚IKARUS‘ finden Raritäten aus einer über Jahrzehnte aufgebauten Kollektion der frühen Schweizer Flugpost den Weg zurück auf den Sammlermarkt. Darin enthalten sind viele seltene Flugbriefe aus den Pioniertagen der eidgenössischen Post, die als Abenteurer in ihren ‚fliegenden Kisten‘ die Postbeförderung über grössere Entfernungen revolutionierten. Manche Piloten verloren dabei ihr Leben. Davon zeugen ‚Katastrophen-Briefe‘, die aus den Wracks der abgestürzten Maschinen geborgen und zugestellt werden konnten.

Italien, Frankreich, Europäische Staaten, Grossbritannien und Kolonien sind im dritten Teil der Ingenieur Pietro Provera Kollektion erneut mit ausgesuchten Raritäten in herausragender Qualität zu finden. Von besonderem Interesse erscheint eine Mischfrankatur mit einer 15 Soldi Briefmarke der Österreichischen Levante mit einer 20 Para Privatpostmarke der Donau-Schwarzmeer Eisenbahngesellschaft von 1868. Damals verband die etwa 65 Kilometer lange Eisenbahnstrecke den Donauhafen von Czernovoda mit Kustendje am Schwarzen Meer. Für die Postbeförderung in Richtung Konstantinopel bedeutete das 1 bis 2 Tage Zeitersparnis. Allerdings mussten die Briefe mit der 20 Para Privatpostmarke zusätzlich frankiert werden. Nur etwa ein Dutzend dieser Mischfrankaturen sind erhalten geblieben (Los 6058) – Startpreis: 12.000 Schweizer Franken.

Eine ganz besondere Kollektion kommt mit der Sammlung von Jack Blanc zur Auflösung. Teilbezahlte oder unzureichend bezahlte Post nach Frankreich im 19.Jahrhundert ist das Thema der in mehreren hundert Auktionslose aufgeteilten Sammlung. Herausragend: Ein Mischfrankaturbrief mit einem brasilianischem 60 Reis „Ochsenauge“ von 1843 mit einem Paar der 30 Reis „Ziegenauge“ von 1844 nach Marseilles. Es handelt sich um den einzigen bekannten Brief mit Briefmarken der beiden ersten Ausgaben Brasiliens in das Ausland (Los 7379). Startpreis: 20.000 Schweizer Franken.

Ganz aussergewöhnlich präsentiert sich der Sonderkatalog mit Raritäten der Britischen Insel-Kolonien im Pazifik aus der Sammlung ‚BESANCON‘. Aitutaki, Cook Islands, Fiji, Gilbert & Ellis Islands, Nauru, Samoa und Tonga sind nur einige der exotischsten Gebiete der Philatelie. Seltene provisorische Ausgaben mit Überdrucken, Fehldrucken, kopfstehende Mittelstücke und Fehlzähnungen stellen ein überragendes Angebot dar, wie es die Philatelie bislang kaum gesehen hat. Exemplarisch ein Paar von Tonga aus dem Jahr 1897, bei dem das Mittelstück mit dem tongalesischen König George II kopfstehend gedruckt ist. Nur ein Bogen mit 60 Exemplaren dieser Fehldruck-Variante ist bekannt geworden, der kurz nach der Entdeckung zertrennt wurde (Los 8669). Startpreis: 7.500 Schweizer Franken.

Ebenfalls aus der ‚BESANCON‘ Kollektion kommt Teil 1 der Ceylon & Maldive Islands zum Angebot. Darunter befinden sich bedeutende ungebrauchte Werte der ersten Ausgaben in ‚Pence‘ Währung von Ceylon. Nur wenige Exemplare sind erhalten geblieben, darunter eine 9 Pence mit Provenienzen Alfred H. Caspary (1958) und Lars T. Amundsen (1967) von der nur etwa 20 ungebrauchte Exemplare bekannt sind (Los 9032). Startpreis: 25.000 Schweizer Franken.

Auch der vierte Teil des Nachlasses von Prüfexperte Brian Moorhouse mit South & Central Amerika präsentiert wieder zahlreiche Raritäten. Spektakulär das Titelstück des Auktionskataloges, das Paar der auf ‚endlos‘ Papierbahnen mit der Lecoq Druckmaschine hergestellten 1 Peso Briefmarke von Peru 1866 (Los 5409). In der Mitte des Paares ist ein drittes Markenbild gedruckt! Startpreis für diese seltene Druckvariante ist 1.000 Schweizer Franken.

In einem kleinen Sonderkatalog präsentiert Corinphila ein kleines, aber sehr feines Angebot von ‚Stamp Boxes‘. Diese sehr dekorativen und oftmals aus Silber hergestellten Behältnisse waren im 19.Jahrhundert und frühen 20. Jahrhundert insbesondere im angelsächsischen Raum beliebt.

Der Hauptkatalog mit weltweiter Philatelie ist ebenfalls mit Raritäten und aussergewöhnlichem Material reich bestückt. Eine Spezialsammlung „Pfadfinder“ kommt ebenso zur Auflösung wie die Spezialangebote Brunei, Bushire und Rhodesien aus der ‚BESANCON‘ Sammlung. Aber auch die beiden Woodblock-Farbfehldrucke vom Kap der guten Hoffnung One Penny blau (statt rot ) und Four Pence rot (statt blau) sind zu ersteigern. Ein ganz spezielles Angebot ist die Post des Ballons ‚Ville d‘Orleans‘, der während der Belagerung von Paris durch Preußische Truppen 1870 im Sturm bis nach Norwegen getrieben wurde. Es ist die Sammlung des viel zu früh verstorbenen Vertreters des norwegischen Sport- und Olympia Kommittees, Svein-Arne Hansen. Spitzenstück des 1. Teils dieser Kollektion ist ein mit dem Ville d’Orleans Ballon aus Paris beförderten Brief „via Norwegen“ nach Moskau (Los 3421). Startpreis: 2.000 Schweizer Franken.

Das gesamte Angebot der fast 7.000 Auktionslose kann auf http://www.corinphila.ch mit vielen Tausend Scans von Marken, Briefen, Fotoattesten und Sammlungsauszügen studiert werden.

Kontaktdaten: Corinphila Auktionen AG, Wiesenstrasse 8, 8032 Zürich, Schweiz, Telefon: +41-44-3899191, http://www.corinphila.ch, info@corinphila.ch


 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/12983
https://www.philaseiten.de/beitrag/278949