Thema: Rumänien für Sammler
Heinz 7 Am: 31.10.2021 17:45:19 Gelesen: 199440# 900@  
@ Martin de Matin [#897]

Du zeigst uns in der Tat eine interessante Marke. Zum Glück haben wir auch das Attest dazu. Es ist ein sehr frühes Attest, wurde 1974, also vor fast 47 Jahren geschrieben vom immer noch aktiven Rumänienkenner Fritz Heimbüchler. Ich weiss nicht, ob dies wirklich sein 6. Attest ist, das er als Bundesprüfer ausstellte; es kamen in den nächsten Jahrzehnten unzählige hinzu.

Er sprach 1974 den Wunsch aus, der aber von den Besitzern der Marke nie umgesetzt wurde: die Marke in den ursprünglichen Zustand wieder zurück zu führen! Dann wäre die Marke wohl eng rund geschnitten! Ich weiss nicht, wie oft solche Rückversetzung noch gemacht werden; ich schätze, es sind wohl nur ganz wenige. Ansonsten muss man sich damit abfinden, dass die Marke stark repariert ist.

Wird die Marke in einer Ausstellungssammlung gezeigt, müsste auf die Reparatur hingewiesen werden. In ihrem jetzigen Zustand sieht die Marke prächtig aus mit ihren grossen, regelmässigen Rändern!

Kommen wir zur Preisfrage - die ist nun wirklich schwierig! Wäre die Marke NICHT repariert, würde sie wohl 100 % Katalog (oder noch mehr?) bringen, bei der jetzigen sehr starken Nachfrage nach klassischen Rumänien-Marken. Eine frühere Regel, dass eine reparierte Marke nur höchstens 10 % des ursprünglichen Wertes hat, sollte nun meines Erachtens beachtet werden.

Also Euro 4'000 statt Euro 40'000 (Katalogwerte 2010)? - Ja! Ich bin mit dieser Regel, die mir ein längst verstorbener, erfahrener Sammler (der Präsident des lokalen Briefmarkenvereins) vor vielen Jahren mitgegeben hat, gut gefahren.

Nun kommt aber ein anderer Aspekt hinzu. Wenn ein Sammler seit vielen Jahren genau auf diese Marke wartet, wenn sie vielleicht "das letzte Stück" ist, das er noch "braucht" (bzw. "gern hätte"), dann wird er vielleicht bei Euro 4'000 nicht Schluss machen. Dann geht er im Preis vielleicht höher? - Wer will es ihm verbieten? Die Vernunft? - - Die spielt bei Sammlern sehr oft gar nicht mehr mit.

Wir können also alle gespannt sein, welches Ergebnis dieses neue Ereignis (Auktion im November) zeigen wird.

Vielen Dank für den Hinweis, Martin!

@ 10Parale [#899]

Ein Wort noch an 10 Parale. Es wäre schön, wenn jeder Sammler, der gross einkauft, sein Geld zuerst hart verdienen müsste! Wir wissen, dass dem nicht so ist. Bei ein paar Sammlern spielt Geld "keine Rolle", weil sie es in Haufen besitzen durch Erbschaft oder was weiss ich. Viele Sammler haben hart gearbeitet und haben sich dadurch und durch Geschick ein Vermögen erspart. Hätten alle Sammler die "gleichlangen Spiesse", dann käme es weniger zu Preis-Exzessen, die wir gelegentlich erleben. - Aber auch hier (in der Philatelie) gilt: Eine Chancen-Gleichheit gibt es nicht! - - Diese Erkenntnis sollte uns aber nicht zu sehr plagen. Und, wichtig: Freuen wir uns, wenn auch vermögende Leute ihr Geld in Philatelie investieren!

Und: Was ist schon "viel"? Für viele Sammler sind Euro 200 viel. Für andere Euro 2'000. Oder Euro 20'000? - Nein, vielleicht eher Euro 200'000? Es gibt auch Sammler, für die ist nicht einmal Euro 2'000'000 wirklich viel. - - Nicht nur in der Physik gibt es eine "Relativitätstheorie".

Heinz
 
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