Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 11.11.2021 10:53:54 Gelesen: 110669# 547@  
Liebe Freunde,

da es die Zuschläge für unfreie Versendungen erst mit dem DÖPV gab und sich die Korrespondenten, die vorher regelmäßig unfrei verschickten, sich diesen Mehraufwand ersparen wollten (3x je angefangenes Loth Aufschlag waren auch Geld, gerade für die Firmen, die häufig Korrespondenzen führten), schlug man den Absenderstempel unten links ab, weil man unten links ja den Frankovermerk anbringen sollte und deklarierte seine Briefe so als bezahlt, wobei die Aufgabeposten, die nicht mit Marken frankieren mussten, im Rahmen der Barfrankatur die erhobene Taxe in kleinen, roten Ziffern neben den Frankovermerk zu setzen hatten.



Als Zeichen, dass auch wirklich frankiert worden war, schlug die Aufgabepost von Frankfurt am Main am 20.11.1853 auf dem Brief der Firma Trier & Co. den Aufgabestempel in roter Farbe ab, während unfrankierte Briefe diesen Stempel stets in Schwarz zeigen - so wusste jeder Postler im großen TT-Bezirk auf Anhieb, ob es ein Frankobrief war, oder ob er sich noch um Gebühren vom Empfänger zu kümmern hatte.

Bei Bayern gab es diese Kennzeichnungen nicht, dort war alles schwarz (bitte nicht politisch auslegen, danke!) und auch Barfrankaturen waren nicht zugelassen und man musste aufpassen, dass der Stadtbote nicht die Zahlen, die die Aufgabepost einst notiert hatte, für das Porto hielt und vom Empfänger kassierte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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