Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 18.11.2021 12:38:02 Gelesen: 113029# 548@  
Liebe Freunde,

am 8.2.1867 sandte man einen einfachen Brief unter 1 Loth über 20 Meilen von der Firma Apitz & Ludewig in Berlin an den Advocaten Herrmann in Nürnberg, wo er auch am 10.2.1867 ankam, aber dort nicht zugestellt werden konnte. Der Brief wurde, an wen, wissen wir nicht, ausgeliefert, nur nicht an den Advocaten. Aber der Annehmende muss sehr zeitnah den neuen Wohnort unseres Advocaten mit München erfahren haben, so dass er den Brief in Nürnberg aufgab (Aufgabestempel vergessen!) und Nürnberg ihn mit 3 Kreuzern für die Strecke bis München taxierte, wo er noch am selben Tag ankam. Der Briefträger mit der personalisierten Nr. 27 stellte ihn dann prompt zu.





Was man aber nur alle Jubeljahre findet, ist im Inneren des Briefes ein Vermerk des Empfängers, der das gezahlte Porto später dem Absender geltend machte. Hier in der untersten Zeile: "Ausl(age) 3 xr per 10. Februar (18)67. Unser Advocat Herrmann ließ später die preussische Firma, die einen separaten Brief diesem hier hatte einlegen lassen, 3x oder 1 Groschen zahlen, weil sie den Brief an die falsche Adresse geschickt hatten.

Rote Marken, blaue Berlinstempel, violetter Absenderstempel, blaue Taxe, schwarze Bayernstempel, ein Brief als Einlage, eine Nachsendung und eine spätere Forderung an den Absender - ich glaube so häufig findet man dergleichen nicht.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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