Thema: Briefmarkenflut, Nutzungsrückgang, Sammlerschwund - Aussichten der Philatelie
jmh67 Am: 22.11.2021 13:26:17 Gelesen: 6481# 22@  
@ opti53 [#21]

Lustigerweise sehe ich so etwas sogar wieder als Bereicherung des Sammelgebiets an. Die gleiche Marke als naßklebend, selbstklebend und noch vielleicht im Heftchen ist weniger aufregend. Aber Fehler zu finden, ist spannend.

Jein. Druckzufälligkeiten sind einfach Zufälle, kurios anzusehen, auch aufhebenswert, aber nicht systematisch. Feldmerkmale sind natürlich systematisch, aber ich versteige mich zu der Behauptung, dass man, wenn man lange genug sucht, für jede Marke in einem Druckbogen Merkmale finden kann, die ihre Verortung erlauben. Manche wird man freilich nur unter dem Mikroskop erkennen, aber es relativiert die Sache. Gehört freilich nicht strikt hierher.

Ich meine Inkonsistenzen in der Herstellung dessen, was eigentlich dieselbe Marke sein soll. In Notzeiten geht es manchmal nicht anders. Man denke an die "centu"-Überdrucke aus Litauen, wo die Druckerei nicht genug Typen hatte und sich irgendwie behelfen musste, oder die auf minderwertigem Papier gedruckten niedrigen Dauerserienwerte aus Frankreich im 1. Weltkrieg. Das sind Dokumente der Umstände einer Zeit. Aber heutzutage, wo wir quasi im Überfluss leben, sollte es möglich sein, Druckaufträge an zwei und mehr Druckereien so zu spezifizieren, dass man mit "Haushaltsmitteln" keine Unterschiede mehr feststellen kann. Ganz zu schweigen von verrutschten oder fehlenden Matrixcodes, vergessener Fluoreszenz, unpassenden Zeichen oder falschen Strichcodes auf dem Markenrand, wegen orthographischer Fehler zurückgezogenen Marken. Alles war vermeidbar, nichts war äußeren Zwängen geschuldet. Das ist nur noch peinlich, oder man wird zum Schelm und denkt Arges dabei. Jedenfalls sind das Wassergüsse auf das Flämmchen meines Interesses.

Jan-Martin
 
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