Thema: Sammlererfahrungen früher und heute
wheilmann Am: 26.11.2021 22:57:29 Gelesen: 2960# 3@  
@ Silesia-Archiv

Hallo Michael,

ich habe von 1962 vom ersten Tag meiner Ausbildung bei der Deutschen Bundespost überwiegend an allen Schaltern auch sehr großer Postämter gesessen und als Beamter meinen Dienst verrichtet.

Verlustmeldungen von Briefmarken sind mir völlig unbekannt, hat es bei allen Postämtern - in denen ich tätig war - nicht gegeben.

Wenn Geld in der Kasse fehlte, hatten wir Beamten das aus unserer eigenen Geldbörse zu ersetzen, später gab es Verlustversicherung, die zahlten zwar eine gewisse Zeit lang und dann -wie in heutiger Zeit- war es aus damit. Hatten wir allerdings zu viel in der Kasse, vereinnahmte das Plus die Deutsche Bundespost. Eine Aufrechnung Minus gegen Plus gab es nicht. Als junger Familienvater war es ganz wichtig, das die Kasse stimmte.

Übrigens meine Erkenntnis aus diese Zeit:

Wenn die Schlange vor dem Schalter sehr lang war - Stress aufkam - habe ich sehr selten Fehler gemacht; wenn allerdings wenig zu tun war und ich mich mit Kunden auch einmal über Dies und Das unterhalten habe - die Aufmerksamkeit also nachließ - dann passierten schon einmal Fehler.

Die Juristen der Zeit haben das allerdings überhaupt nicht verstanden: viel los, viele Fehler, wenig los, wenige Fehler, war ihre Einstellung.

Darüber habe später einmal mit ihnen diskutieren können, sie haben ihre Meinung nicht geändert.

Gruß Wolfgang
 
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