Thema: Motiv Postkutsche
Seku Am: 15.12.2021 19:29:43 Gelesen: 56297# 255@  
Der Lindauer Bote war ein bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts verkehrender Transportdienst, der regelmäßig zwischen Lindau am Bodensee und der italienischen Metropole Mailand verkehrte und Waren, Geld und Briefe beförderte. Dabei durchquerte er Gegenden von Deutschland, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und Italien. Die vier erstgenannten Länder veröffentlichten je ein eigenes Wertzeichen zum Thema.

Es ist nicht belegt, ab wann genau der Lindauer Bote verkehrte. Es wird aber davon ausgegangen, dass er gegen Ende des 15. Jahrhunderts einigermaßen regelmäßig auf der beschwerlichen Strecke unterwegs war. Bei schönem Wetter absolvierte er diese in fünfeinhalb Tagen, bei Schnee und Eis dauerte die Tour um einiges länger. Lindau und Mailand waren damals in ihren Gegenden Handelszentren und Umschlagplätze an den Kreuzungen von Verkehrswegen und wurden so Ausgangspunkte für die Transporte über die Alpen. Luxusgüter wie Seide und Goldfäden sowie Textilien aller Art, exotische Früchte aber auch Waffen brachte der Bote in die Heimat. Im Gegenzug wurden einfachere Stoffe wie Leinen und Barchent, aber auch Wolle, Leder, Pelze, Sättel sowie Kupfer, Zinn und Silber von dort aus auf den Weg nach Italien geschickt. Viel spricht dafür, dass es im Grunde nichts gab, was nicht auf den Saumtieren transportiert wurde, sofern das in kleineren Mengen möglich war.

Gegen Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden auch einzelne Reisende mitgenommen. Der Berühmteste war Johann Wolfgang von Goethe. Er bediente sich der Führung des Lindauer Boten über die Alpen im Mai 1788 bei der Rückkehr von seiner Italienreise nach Deutschland und bezahlte dafür 122 Gulden. 1826 stellte der Bote seine Transporte aus politischen und ökonomischen Gründen ein. Quelle: Liechtensteiner Post AG



Deutschland Mi.-Nr. 3101



Schweiz Mi.-Nr. 2364

Ich wünsche einen schönen Abend

Günther
 
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