Thema: Kurzbefund ausstellen: Die Wahrheit über Aufwand und Ertrag des Prüfers
Oliver Estelmann Am: 29.12.2021 04:21:38 Gelesen: 5384# 5@  
@ Detlev 0405

Die Beratung per Mail hatte ich noch vergessen. Selbstverständlich ist ein Prüfer auch ein gratis Auskunftsbüro. Seine investierte Zeit für eine Beratung in Sachen Echtheit und Prüfvorlagegegebenheit gehört zum Telefon-Service und wird als selbstverständlich erachtet.

In dem Fall rechnet sich allein die Anlage einer Kartei, nicht nur gegen null, sondern auch wichtige Zeit geht verloren, weil einige Leute es auch nach stundenlangen Erklärungen nicht begreifen können, welchen Mist "der Händler ihres Vertrauens" ihnen angedreht hat.

So etwas hat System, so etwas ist schändlich, deswegen bin ich Prüfer geworden. Meinen finanziellen Vorteil dabei, habe ich ja oben deutlich aufgezeigt. Der kann es wohl kaum gewesen sein.

Warum sich meine Kartei trotz immenser Kosten gegen null und minus rechnet?

Als ich die Kartei anlegte, sondierte ich so viel ich konnte. Das war vor 30 Jahren noch recht einfach, denn die allermeisten Auktionshäuser waren mit Helgoland überhaupt nicht ausgestattet bzw. beliefert worden.

Seitdem hat sich vieles geändert.

Wenn heute Auktionen mit mehr als 200 oder 300 Auktionslosen nur für Helgoland aufschlagen, bin ich monatelang beschäftigt, erst einmal die Lose zu erfassen und dann auch noch die Ergebnisse nachzutragen. Schön dass ich einen kostengünstigen Kopierer habe, der mir noch die letzten 3 Haare zu Grabe trägt.

Gehört alles zum Alltagsleben eines Prüfers!

Wenn einer Bescheid wissen muss, über aktuellen Preise informiert sein muss, dann wohl der Prüfer.

Es gilt nicht nur weit über 100 Auktionsfirmen katalogmäßig abzuklappern, sondern auch unzählige Händler im Internet zu beobachten.

Das ist eine eindeutige Zeitfrage. Deshalb habe ich auch meine Zusammenarbeit mit der Ebay-Fälschungsbekämpfung in den letzten Tagen kündigen müssen.

Es geht einfach nicht mehr und wächst mir über den Kopf.
 
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