Thema: Auktionen: Werden erzielte sechsstellige Zuschläge wirklich bezahlt ?
drmoeller_neuss Am: 18.02.2022 10:59:23 Gelesen: 1058# 2@  
Die Prüfung durch ein unabhängiges Institut sehe ich eher als PR-Aktion, als dass den Einlieferern und Bietern eines Auktionshauses die Gewissheit bringt, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

In der sechsstelligen Preisklasse ist "Mauscheln" ein teures Vergnügen, da alle finanziellen Transaktionen per Gesetz offen zu legen sind. Bei einer Steuerprüfung würde das sofort auffallen, dass die versteuerten Provisionen nicht zu den veröffentlichten Auktionsergebnissen passen. Die Philatelie ist ein kleiner Markt und die Philatelisten schlafen nicht. Es spricht sich schnell herum, wenn angeblich verkauftes Spitzenmaterial innerhalb kurzer Zeit wieder auf dem Markt angeboten wird.

Und wenn ein Auktionshaus aus "Scheinzuschlägen" Nutzen ziehen will, dann wird es auch die "kriminelle" Energie aufbringen, sich Strohmännern zu bedienen, die für saubere Transaktionen sorgen.

Wenn wir beim Thema "Mauscheln" sind, sehe ich eher die Gefahr bei den kleineren Losen, die nicht von den Wirtschaftsprüfern erfasst werden. Auch Scheinbietern kann man nicht einfach auf die Schliche kommen. Die Auktionshäuser haben die Gebote schriftlich vorliegen, oder wissen aus Erfahrung einzuschätzen, was ein Los einem bestimmten Bieter wert ist. Saalbieter können nicht prüfen, welche Gebote der Auktionator in seinen Büchern hat. Scheinbieter hinterlassen keine Spuren in der Buchführung. Selbst auf ebay tut man sich schwer, "Puschen" gerichtsfest nachzuweisen, obwohl hier der Bietverlauf veröffentlicht wird und über die Anzahl der Bewertungspunkte oft auch Rückschlüsse auf die Bieter möglich sind.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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