Guten Abend,

im Oktober letzten Jahres zeigte mir ein Bekannter in Sindelfingen die nachfolgend abgebildeten Karten:





Nun war aber eine Volksabstimmung nach dem 1. Weltkrieg in Elsass-Lothringen nie vorgesehen, vielmehr war klar, dass diese Landesteile wieder an Frankreich zurückgehen sollten. Insofern gibt die Entstehung und Herkunft dieser beiden Postkarten einige Rätsel auf.

Die vorgestellte gebrauchte Karte ist vorderseitig mit 15 Pfennig freigemacht, zusätzlich befinden sich auf ihr noch zwei Vignetten, deren Motive bildgleich mit den Postkarten sind. Entwertet wurde mit dem Sonderstempel zur "Postwertzeichenausstellung 1922" am 21.10.1922, wobei sehr fraglich ist, ob diese Postkarte überhaupt regulär den Postweg durchlaufen hat. Das Porto für eine Ortspostkarte betrug in der Portoperiode 9 bereits 1,50 Mark und war daher mit 15 Pfennig keinesfalls abgedeckt und die Vignetten waren ja nicht frankaturgültig. Es scheint sich also hierbei um ein "Machwerk" zu handeln.

Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass - wie erwähnt - eine Volksabstimmung nie vorgesehen war. Des Weiteren hat ein Frau Irmgard Grünwald ein Buch über die Zeit Elsass-Lothringens nach dem WK I verfasst. Leider ist es bisher nicht gelungen, diese Werk zu sichten. Darüber hinaus soll es noch ein "Elsass-Lothring. Autonomiecomite" gegeben haben, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass die vorgestellten Stücke hier ihren Ursprung haben.

Die Frage ist daher: Wer kann etwas über die Herkunft und Entstehung dieser Karten sagen?

Schönes Wochenende
Harald