Thema: Nachträglich entwertet
jmh67 Am: 09.04.2022 17:33:05 Gelesen: 62115# 437@  
@ lueckel2010 [#436]

Das ist fürwahr ein seltsamer Beleg. Vermutlich war der Brief aus Italien nach Österreich mitgenommen und da noch mit der Marke zu 2,40 Schilling frankiert worden. Der Einwurf in Italien wurde vergessen, und die 120 Lire waren sozusagen für die Katz'.

Ich vermute, der Rechteckstempel ist abgeschlagen worden, um die nachträgliche Entwertung der italienischen Marken bei der Bahnpost zu verdeutlichen. Hatte ein Postamt nämlich keinen speziellen Stempel für nachträgliche Entwertungen, war es üblich, im Fall des Falles ein "N" beizufügen oder sonst den Sachverhalt zu kennzeichnen. Nötig war es aber nicht, denn soweit ich weiß, war die österreichische Frankatur ausreichend. Da wollte wohl jemand besonders gewissenhaft sein und hat über das Ziel hinausgeschossen. Die US-"Marke" scheint eh nur eine aus einer Zeitung ausgeschnittene Reproduktion zu sein.

-jmh
 
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