Thema: Bund Automatenmarken Pilotversuch Mi-Nr. 10: Chaos bei der Versandstelle Weiden
Arndt Am: 10.05.2022 08:39:15 Gelesen: 83190# 501@  
Im Heft 5/2022 des Briefmarkenspiegels ist ein Beitrag veröffentlicht worden, in dem die Zuordnung der verschiedenen Briefmarkenarten thematisiert wird.

Der Autor stellt darin die lizenzierten Postwertzeichen "Deutschland" den anderen Marken gegenüber: Wertzeichen der Konkurrenzunternehmen der Deutschen Post, Marken individuell, Internetmarken, Schalterlabel und die ATM 10. Bei letzteren ("Gebilde") handele es sich richtigerweise um Privatpost-Ausgaben der Deutschen Post AG. Bei den selbstklebenden Marken des ABAS-Betriebsversuchs habe schließlich auch niemand von "Briefmarken" gesprochen.

Bei diesem neuerlichen, völlig aus der Zeit gefallenen Versuch, die selbstklebenden Automatenmarken mit Matrixcode zu diskreditieren, könnte man vieles richtig stellen.

Soweit der Autor, der zum wiederholten Male die sog. Poststationsmarken unerwähnt lässt, nunmehr auch noch versucht, die ATM 10 gleich mit "abzuräumen", möchte ich an dieser Stelle aus der Ausgabe 3/2019 des von der Deutschen Post herausgegebenen Philatelie-Journals "postfrisch" zitieren (Seite 28):

"Im Rahmen eines Pilotprojekts erprobt die Deutsche Post aktuell im Raum Köln-Bonn den Verkauf einer neuen Automatenmarke (ATM), die erstmals selbstklebend ist. Es handelt sich um eine offizielle Briefmarke, die im Michel-Katalog als ATM MiNr. 10 aufgenommen wird. Ihre Gestaltung orientiert sich am Design der nassklebenden ATM MiNr. 8 "Briefe schreiben". Bei der neuen ATM ist das bereits bekannte Motiv jedoch kleiner dargestellt und die Angabe der Wertstufe wurde in das Bild integriert. Im unteren Bereich ist Raum für die erstmals auf ATM verwendete digitale Frankaturverschlüsselung. Unter dem Schriftzug "Deutsche Post" und dem Posthorn ist die Kennung des Verkaufsjahres und -monats eingedruckt. Für des Test wurde ein neuer Postwertzeichendrucker-Prototyp entwickelt. Die neue ATM wird in den Wertstufen 45, 70 und 85 Cent sowie 1,45 und 2,60 Euro gedruckt. Der Testlauf wird voraussichtlich bis Ende Mai 2019 fortgeführt. Der Verkauf der Marke über das Service- und Versandzentrum in Weiden startet in Kürze."

Bekanntlich ist es später zu einem Verkauf über die Versandstelle in Weiden nicht gekommen.

Wie seitdem von Seiten der Deutschen Post und Zeitschriften wie dem Briefmarkenspiegel versucht wird, die Geschichte umzuschreiben, und dass die Michel-Redaktion sich dabei zum Büttel des Global-Players Deutsche Post AG machen lässt, finde ich eigentlich unglaublich.

Das grenzt m.E. an Fake-News und musste an dieser Stelle mal deutlich ausgesprochen werden.

Viele Grüße
Arndt
 
Quelle: www.philaseiten.de
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