Thema: Die Philastempel Datenbank - Dokumentation und Auswertung
TeeKay Am: 01.06.2022 00:29:12 Gelesen: 179563# 1412@  
Warum kommen so viele Philatelisten eigentlich nicht ohne ihren eigenen Kleinkrieg aus? Warum muss jetzt schon wieder jemand beleidigt von dannen ziehen, weil ihm irgendeine Antwort von irgemdwem nicht passt? Und welche Vorstellung steht dahinter, wenn man lieber nach tausenden Scans künftig gar nichts mehr tut, weil vielleicht in ferner Zukunft einmal jemand einen Scan in einem kommerziellen Werk verwenden könnte? Ist es wirklich wahrscheinlich, dass da jemand auch nur ein Buch oder Zeitschrift mehr verkauft, weil mal ein Scan von hier verwendet wurde? Mit Ausnahme mancher Auktionshäuser pfeift doch jeder auf dem Philamarkt aus dem wirtschaftlich letzten Loch. Zeitschriften gibts noch genau zwei, wobei eine davon unter drei Namen verkauft wird und die drei zusammen trotzdem noch eine kleinere Auflage haben als eine davon vor 25 Jahren allein. Kataloge? Schwaneberger macht eher Verlust als Gewinn, trotz der ständigen massiven Preiserhöhungen. Die Vereine? Rechnen mit jedem Euro, Seitwärtstrend bei den Mitgliederzahlen ist inzwischen ein Erfolg. Phila-Fachbücher? Wer da unvorsichtig 200 Stück druckt, verkauft u.U. die nächsten 40 Jahre lang die Erstauflage. Ein Autor von Berlin-Büchern sagte mir, dass er noch immer Exemplare auf Lager hat, die vor Ende der DDR gedruckt wurden.

Wir leben im Zeitalter der Meme- und Remix-Kultur. Dinge aus dem Internet zu nehmen, leicht oder gar nicht zu modifizieren und unter eigenem Namen neu zu veröffentlichen, das gehört heute zum Alltag - Urheberrecht hin oder her. Wer ein Problem damit hat, sollte vielleicht wirklich nicht ins Netz stellen. Dann aber vielleicht auch nicht Wikipedia nutzen. Oder viele technische Geräte inkl. BMW, VW und Tesla, die allesamt Open Source Software in ihren Fahrzeugen einsetzen. Da saßen also irgendwelche Leute jahrelang zuhause, schrieben Software, damit VW das als Basis für ihr Navi nutzt. Und die freuen sich darüber, dass ihre Arbeit so gut ankommt. Wäre vielleicht auch ein Ansatz für Philatelisten. Wenn mit der Arbeit eh kein Geld verdient werden kann, dann wäre es doch schön, wenn die Arbeit wenigstens möglichst vielen Menschen Nutzen stiftet.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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