Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 18.06.2022 19:13:53 Gelesen: 864624# 9590@  
Guten Abend!

@ philast [#9587]

Leider bin ich in die Materie auch nicht weiter eingedrungen, kann Dir deine Fragen also nicht beantworten. Wenn ich mal viel Zeit habe werde ich das recherchieren.

Jedenfalls sind nichtamtliche Verwender von R-Zetteln mit Zusatz in der Inflationszeit sehr selten, hier wäre so ein Firmenabsender:



Das Westharzer Papierhaus Croenitz aus Gandersheim verwendete am 10.6.1920 (PP 5) einen Rohrpostumschlag RU 7 für seinen eingeschriebenen Brief nach Düsseldorf. Zu zahlen waren 90 Pfennig aus 40 Pf. Briefporto und 50 Pf. Einschreibgebühr. Die Ganzsache wurde entsprechend auffrankiert mit Mi 102 (5) und 125. Beim ersten Zustellversuch wurde der Empfänger nicht angetroffen, wahrscheinlich brauchte es noch mindestens 2 weitere Versuche. Zumindest deuten die rückseitigen Vermerke des Postboten darauf hin.

@ philast [#9589]

Warum sollte keine Rohrpostbeförderung erfolgt sein? Auf dem Umschlag sind 2 verschiedene Minutenstempel, das Zielpostamt ist mit roter Schrift auf der Vorderseite notiert. 1919 machte man keine großen Sperenzchen mehr mit zu großen Umschlägen und faltete diese einfach auf ein "zulässiges" Maß- sieht man Deinem Beleg auch an. Also, m.E. eindeutige Rohrpostbeförderung.

Gruß Michael
 
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