Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 23.06.2022 00:01:24 Gelesen: 79922# 551@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich einen Portobrief aus Miltenberg vom 20.4.1843 nach Linz an der Donau im schönen Österreich. Nach dem Vertrag Bayerns vom 1.10.1842 stand Bayern aus gewissen, entfernten Teilen nach Österreich ein Zuschlag allein zu, während das eigentliche Porto halbscheidig zwischen Bayern und Österreich zu teilen war.



Bei einfachen Portobriefe waren das 12 Kreuzer ( x ) Conventionsmünze (immer kassierbar im Land der Ablieferung, daher in CM zu taxieren von der Aufgabepost) Gemeinschaftsporto und 4 x CM nur für Bayern, darzustellen auf Briefen mit 4 x CM im Nenner für Bayern und 12 x CM im Zähler.

Hier hat man in Würzburg, dem vorgesetzten OPA von Miltenberg, den Auslagestempel auf dem Gemeinschaftsporto von 12 x CM abgeschlagen und darunter 4 x CM für Bayern notiert. Die von Miltenberg notierten 16x CM waren falsch, weil ohne den Split der beiden Gebühren Bayern nur die Hälfte von 16 x CM bekommen hätte, also 8 x CM. Richtig war aber die Hälfte von 12 x CM = 6 x CM und die 4 x CM als Zuschlag nur für Bayern, so dass man nun 10 x CM total zu fordern hatte. Auch brachte man in Würzburg noch den B.O.C. - Stempel an, der in Miltenberg nicht geführt wurde.

Einen bayerischen Portobrief in ein Land mit Gemeinschaftsvertrag und Auslagestempel hatte ich zuvor noch nie gesehen. Typisch Bayern eben, jeden Tag was Neues.

Am 23.4.1843 kam er in Linz an und wurde für 16x CM zugestellt. Schön zu sehen, dass es schwarze, rote und blaue Stempel damals gab.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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