Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 01.07.2022 11:59:50 Gelesen: 79561# 557@  
Liebe Freunde,

großen Unmut brachte die Tatsache mit sich, dass an sich portofreie Dienstbriefe, also Regierungs-Sachen (R.S.) zwar von den bayerischen Aufgabeposten kostenlos zur Grenze geleitet wurden, aber in Österreich mit der jeweiligen Entfernungs- und Gewichtstaxe belegt wurden. Das war sicher nicht im Sinne des Erfinders, aber die Regel.





Um genau dies zu vermeiden, notierte das Kreis- und Stadtgericht München am 18.2.1841 auf einem Brief an den Wiener Magistrat unten links: "Mit Beylage. Dienstsache durchaus portofrey".

Und, oh Wunder, Österreich erbarmte sich ob dieses Satzes, fügte ein liegendes X als Zeichen der Freiheit von Abgaben bei und auch der Ankunftsstempel von Wien dokumentiert mit seiner roten Farbe die Akzeptanz der Portofreiheit (portopflichtige Schreiben wurden in schwarzer Farbe ankunftgestempelt).

Die zahlreichen Ziffern und Zahlen auf dem Brief vorne und hinten dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass er tatsächlich beiderseits portofrei belassen wurde. Viele Briefe dieser Art kenne ich nicht und weil der Briefkopf des Absenders so schön ist, will ich ihn euch nicht vorenthalten. Man vergleiche diesen mal mit heutiger, eingehender Dienstpost.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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