Thema: (?)(120/132/136) Deutsches Reich: Devisenkontrolle im Auslandsbrief- und Paketverkehr
volkimal Am: 19.07.2022 16:24:42 Gelesen: 27905# 135@  
Hallo zusammen,

dieser Brief aus Bolivien ging an die Schwester meiner Urgroßmutter:



Die Absenderin hat ihn am 6. Januar (span. Enaro) 1938 in Potosi, einer Stadt im südlichen Zentralbolivien aufgegeben. In Deutschland angekommen wurde er am 9.2.1938 beim Postamt Berlin NW 7 zollamtlich geöffnet, kontrolliert und mit einem entsprechenden Verschlussstreifen wieder verschlossen.

Diese Devisenkontrolle gab es im Deutschen Reich von 1933 bis 1939. Bei Post aus Deutschland wurde ab Mitte 1933 darauf geachtet, dass keine Devisen ausgeführt wurden.

In Deutschland eingehende Post wurde später ebenfalls auf Devisen kontrolliert. Durch eine Verfügung war ab dem 6.12.1935 auch die Einbringung von Reichsbanknoten aus dem Ausland nach Deutschland verboten.

Die aus dem Ausland eingehende Post wurde im Beisein von einem Postbeamten durch einem Zollbeamten geöffnet und auf Devisen kontrolliert. Anschließend wurde der Brief mit einem Klebestreifen verschlossen. Diese Klebestreifen wurden dann mit dem Aufdruck des Tagesstempels versehen, der zur Hälfte auf den Zettel zu setzen war. Bei dem Brief aus Bolivien ist der Verschlussstreifen ordnungsgemäß mit dem Handrollstempel des Postamtes Berlin NW 7 abgestempelt.



Der Brief aus Kopenhagen an meinen Vater vom 30.10.1939 ist in doppelter Hinsicht unvollständig. Leider ist eine Briefmarke abgefallen. Zum anderen fehlt der Stempel auf dem Verschlussstreifen.

Viele Grüße
Volkmar
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/991
https://www.philaseiten.de/beitrag/298647