Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 02.08.2022 22:05:12 Gelesen: 263866# 2498@  
Liebe Freunde,

heute zeige ich 3 nette Briefe der Nr. 9, die alle unterschiedlich sind:

1. Brief



27.2.1866 Geschäftsbrief der Firma F. Deininger an Herrn Ferd. Dallmayer in München (heute Kaffee-Freunden ein Begriff, vor allem dann, wenn man den Namen richtig geschrieben hätte). Der Absender ließ sich als Standort "BAYERDISSEN" in den Stempel schneiden, während die bayer. Post DISSEN als Namen vorgab. Heute gibt es eine Gemarkung Bayerdießen und der Ort selbst hört auf den Namen Dießen.

4 Schreibweisen eines Ortes findet man nicht jeden Tag und so schlecht sieht der Brief auch nicht aus.

2. Brief



26.2.1865 Geschäftsbrief der Firma J.J. Gossler in Frankeneck bei Neustadt an der Haardt an Firma Adam Orth in Kaiserslautern. Auch hier wählte der Absender einen Ort, bei dem er seine Post weder aufgab, noch abholte - das wäre nämlich Lambrecht gewesen, das es schon in der Vormarkenzeit gab.

3. Brief





23.12.1863 Geschäftsbrief der Firma Koenig & Herf an Joh. Ludwig Wolf in Wachenheim. Oggersheim ist heute längst eingemeindet in Ludwigshafen am Rhein, war aber der weitaus ältere Ort und so viele Briefe aus Oggersheim habe ich nicht gesehen, wie einem der Katalogpreis suggerieren könnte.

Auf den Inhalt kommt es an, sagte mal eine Werbung vergangener Zeiten und der ist nicht übel, weswegen ich mir hier eine Transkription erlaubt habe:

"Adam Fuchs aus Krickenbach hat sich zu uns als Knecht verdüngt, und nachher wurde derselbe gewiß ohne Ihr Wissen, auf Ihr Ruchheimer Gut in Dienst genommen.

Wir machen Ihnen desshalb die Anzeige und bitten Sie, sich den Weinkauf von diesem Menschen zurückgeben zu lassen, anderen Falles wir ganz entschieden unser Recht via-a-vis Fuchs nach dem neuen Polizeistraf-Gesetze geltend machen werden. In unserem beiderseitigen Interesse ist es dringend nothwendig, daß diesem Unfuge gesteiert (?) werde, von uns aus wenigstens.

Mit Achtung ergebenst,

Koenig & Herf

Auch einen freundlichen Gruß von deinem Fr. Koenig".

So ganz sicher bin ich mir nicht, was man mit dieser Mitteilung bezweckte und das Wort "gesteiert" erschließt sich mir auch nicht ganz, aber vlt. kann ein Lokalkenner mehr dazu herausfinden.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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