Thema: (?) (2894) Altdeutschland Bayern: Schöne Belege
bayern klassisch Am: 21.08.2022 10:50:15 Gelesen: 253537# 2503@  
Liebe Freunde,

den folgenden Brief datiere ich auf 1872/73 aufgrund seiner Stempel und Stempelfarbe, aber das war nicht ausschlaggebend. Auch nicht, dass er von der Bayr. Hypotheken & Wechselbank Münchens an den Notar Hofmann in Mallersdorf verschickt und mit 7x Porto korrekt taxiert wurde.



Nein, ausschlaggebend war allein die Vignette/Wapperl/Bapperl auf der Siegelseite, von dem man glauben könnte, es handle sich um eine Briefmarke mit Textumrandung und königlichem Wappen in der Mitte und das mit Zähnung - so etwas hatte ich bisher noch nicht gesehen.

Diese Verschußetiketten gab es ja schon lange vorher, mal gummiert, mal ungummiert, mal zum Zurechtschneiden, mal mit einem fragilen Durchstich - aber gezähnte Wapperl in der Kreuzerzeit hatte ich bisher noch nicht gesehen und wir erinnern uns, dass Bayern erst zum Juli 1870 überhaupt gezähnte Marken herstellen ließ.

Selbstverständlich war bei diesem Absender das briefliche Aufkommen sehr hoch, aber es zeigt doch, dass der Staat damals noch voran ging mit einer Technik, die sich dann allen erschloß und andere folgten allmählich nach und wünschten sich auch die modernste Technik bei ihren Absenderwäppchen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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