Thema: Bund: Portobestimmung von Belegen
Christoph 1 Am: 10.09.2022 20:49:47 Gelesen: 9902# 76@  
@ Shinokuma [#75]

Hallo Gunther,

Tatsächlich sind die Gebührensätze bei Massendrucksachen recht kompliziert. Sie finden sich ausführlich im Michel-Handbuch der Postgebühren.

Hier nur ein Beispiel: In der Periode zwischen 1.4.1989 und 31.3.1993 gab es für Massendrucksachen 46 verschiedene Portostufen, von 0,25 DM bis zu 4,00 DM. Die Höhe des zu frankierenden Portos war dabei nicht nur abhängig von Form und Gewicht der Sendung, sondern auch davon wie viele gleiche Sendungen der Absender einlieferte und wie sich diese auf die unterschiedlichen Leitbereiche bzw. auf bestimmte Postleitzahlen verteilten.

Bei Deinem Brief mit 85 Pfennig Frankatur müsste es sich um eine Sendung in Briefform mit Gewicht zwischen 80 und 90 Gramm gehandelt haben, bei denen von 1000 Sendungen mindestens 10 auf den selben Leitbereich entfielen. Es könnte sich aber auch um die gleiche Sendungsart gehandelt haben, bei denen alle (mindestens 100 ) Sendungen innerhalb des gleichen Leitbereichs versendet wurden. Oder es könnte auch eine schwerere Sendung gewesen sein (100 bis 150 Gramm Gewicht), bei der dann jedoch noch größere Mengen regional gebündelt versendet werden mussten.

Somit ist eine nachträgliche Prüfung, ob die Belege portorichtig frankiert sind, nicht mehr möglich. Aber m.E. Ist in jedem Fall davon auszugehen, dass das Porto richtig berechnet wurde.

Viele Grüße
Christoph
 
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