Thema: Berlin Sondermarken Freiheitsglocke, Klöppel in der Mitte, auf Bedarfsbelegen
hubtheissen Am: 26.09.2022 20:11:08 Gelesen: 1217# 5@  
Hallo,

ein Einschreiben in die USA vom 18.05.1954 mit 2 x der 20 Pfg. Glocke und 1 x 40 Pfg. Dazu noch die 80 Pfg. Bauten I und die Sondermarke 10 Pfg. Mergenthaler (Mi. 117), als frankiert mit gesamt 1,70 DM.



Bei der Überprüfung, ob der Brief portorichtig ist, fiel mir eine Diskrepanz zwischen Postgebühern Handbuch des Michel Verlages [1] und anderer Werke auf. Laut dem Postbuch 1945-1992 von W. Stevens [2] und dem Heft West-Berliner Portostufen 198 - 1954 von Koegel und Klein [3] ist der Brief portorichtig (1,30 für einen Brief der 6. Gewichtsstufe (100 - 120 g) + 40 Pfg. R-Gebühr). Im Michel ist dagegen die R-Gebühr ab dem 01.07.1957 mit 50 Pfg. aufgeführt. Demnach wäre der Brief entweder mit 10 Pfg. zuwenig oder zuviel frankiert. Ich glaube aber, dass sich der Michel da irrt.

Zwar wurden am 01.07.1953 wegen des Inkrafttretens der Weltpostverträge von Brüssel (1952) einige Gebühren geändert, wie z.B. für Blindenbriefe oder die Versicherungsstufe für Wertbriefe, die nun 200 DM statt vorher 300 DM beträgt, aber eben nicht R-Gebühr. Komischerweise wurde im Michel die neue 200 DM Stufe für die Versicherungsgebühren bei Wertbriefen nicht angepasst.

Gruß

Hubert

[1] Michel Postgebühren-Handbuch Deutschland, 3. Auflage 2015, Schwaneberger Verlag
[2] W. Steven, Postbuch 1945 - 1992, Braunschweig 1994
[3] P. Koegel und G. Klein, West-Berliner Portostufen 1948 - 1954, Schriftenreihe FG Berlin Heft 4, Kassel 1989
 
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