Thema: Deutsches Reich Infla: Briefe der Inflationszeit 1.8.1916 - 5.5.1920
Lars Boettger Am: 08.09.2010 14:26:22 Gelesen: 152767# 84@  
@ Postgeschichte [#82]

Hallo Manfred,

wenn ich Deine Zitate richtig lese, dann heisst es "entspricht den innerdeutschen Sätzen". Es sind aber nicht die innerdeutschen Sätze, da Luxemburg rechtlich Ausland ist. Es ist und bleibt ein Sonderporto, das auf deutscher Seite zufällig den Inlandssätzen entspricht. Auf luxemburger Seite tun sie es nicht - da wurde m.E. bewusst der Satz von 12 1/2 Centimes = 10 Pfg. (nach Wechselkurs) für Briefe festgelegt. Das lag unter anderem daran, das aus der DÖPV-Tradition Luxemburgs heraus immer noch Marken mit 12 1/2 Centimes = 10 Pfg. = 1 Silbergroschen gedruckt wurden.

Bei den Postkarten gab es keine 6 1/4 Centimes-Marken, darum hat man hier die Portosätze vereinfacht, sprich 5 Centimes (entsprach dem Luxemburger Inlandsporto) und 5 Pfg. (entsprach dem deutschen Inlandsporto). Auf Luxemburger Seite spricht man von "gesondert vereinbarten Sätzen": http://www.legilux.public.lu/leg/a/archives/1916/0057/a057.pdf#page=1 - das ist m.E. die sprachlich richtige Regelung.

Beste Sammlergrüsse!

Lars
 
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