@ Journalist [#13]

Ein verkauftes und ordentlich ausgeliefertes Produkt nachträglich rückwirkend für ungültig zu erklären ist nicht zulässig. Man kann die AGB höchstens zum Zeitpunkt des Eintreffens ändern bzw. hier zum Zeitpunkt der Bekanntgabe für ungültig erklären.

Halten wir fest:

Die Messeganzsache wurde offiziell am Donnerstag, den 06.10.2022 verausgabt und auch in den (einigen?) Philatelieshops verkauft (Bsp. [#7] und [#9] - Shops in Berlin, Dortmund und München). Die Mitglieder Nachtreter in Beitrag [#10] und Journalist in Beitrag [#13] teilen beide mit, dass am Samstag, den 08.10.2022 ein Schreiben der Versandstelle aus Weiden eingegangen ist, wonach die Messeganzsache ohne Matrixcode ungültig wäre. Das Schreiben aus Weiden datiert vom 06.10.2022. Damit bleibt als Spielraum der Gültigkeit der 06.10.2022 (Eintagsfliege) bzw. zwei Tage vom 06.10.-07.10.2022, ggf. auch zusätzlich der 08.10.2022 bis zum Eintreffen des Schreibens bei den Empfängern (je nach Sichtweise).

Ich sehe es wie Jürgen, dass man nicht rückwirkend etwas für ungültig erklären kann, zumal Messeganzsachen - wenn auch scheinbar in geringen Stückzahlen - ohne Matrixcode auch am 06.10.2022 in den Shops frei erhältlich waren. Ich gehe davon aus, dass am Ersttag in den Philatelieshops der jeweilige Käufer seitens des Verkaufspersonals NICHT auf die (angebliche) Ungültigkeit der Messeganzsachen hingewiesen wurde.

In diesem Thema fehlt bisher die Abbildung einer Messeganzsache mit Matrixcode. Nachfolgend ein Bild aus dem Onlineshop der Versandstelle in Weiden [1] zu Dokumentationszwecken. Es bleibt abzuwarten, ob bzw. (vielmehr) in welchem Umfang diese Messeganzsache mit Matrixcode auf der Briefmarkenmesse in Ulm angeboten werden kann.



Ich gehe davon aus, dass die Angebotspreise erst einmal etwas hochgehen werden um mittelfristig (nach der Briefmarkenmesse in Ulm) wieder auf ein vernünftiges Preisniveau zu fallen. Es wäre interessant zu erfahren, wie viele Exemplare bis zum 06.10.2022 über die Versandstelle in Weiden an Abonnenten bzw. Besteller ausgeliefert und in den Philatelieshops verkauft worden sind, da Abonnenten bei quartalsweisen Auslieferungen eines Abonnements sicherlich die Variante mit Matrixcode erhalten dürften. Weiterhin dürfte eine Nachfrage seitens der Sammler davon abhängig sein, was die Michel-Redaktion aus dieser Ausgabe machen wird.

Meinem Verständnis nach war diese Messeganzsache ohne Matrixcode zumindest am Ausgabetag (stundenweise) frankaturgültig und gehört damit regulär in einen Ganzsachenkatalog, Kataloghauptnummer unterteilt nach I = ohne Matrixcode und II = mit Matrixcode. Bekannte Beispiele für Eintagsfliegen, welche mir auf Anhieb einfallen: Deutsche Post in Marokko Mi-Nr. 20 und DDR Mi-Nr. 662 (sog. "Pappchinese").

Gruß
Stefan

[1] https://shop.deutschepost.de/messeganzsache-internationale-briefmarken-boerse-ulm-2022